Trauer um Josef Pecanka

Aus heutiger Sicht verlief seine Karriere unglaublich. Oder wer sonst kann von sich behaupten, bei zwei Olympischen Spielen der Hockey-Nationalmannschaft angehört und später als Fußballtrainer sowohl Rapid als auch den Stadtrivalen Austria zum Cupsieger gemacht zu haben?

Drei Monate nach seinem 90. Geburtstag hat das Sportlerherz von Josef Pecanka zu schlagen aufgehört. Wenn Pecanka am Dienstag auf dem Ottakringer Friedhof zu Grabe getragen wird (14.30), werden ihn so manche ehemaligen Sportgrößen aus verschiedenen Lagern auf seinem letzten Weg begleiten.

In den 1950er-Jahren spielte Pecanka sowohl Fußball (Simmering) als auch Landhockey (Post SV), danach machte er als Fußball-Jugendtrainer zahlreiche Talente zu Spitzenspielern. Zuerst bei der Vienna, dann bei Rapid in Hütteldorf, bei der Wiener Austria und schließlich erneut bei Rapid. Feierte Pecanka einen runden Geburtstag, fanden sich seine Ex-Schützlinge stets zur Gratulationstour ein.

Nicht nur Hans Krankl bezeichnete Pecanka als einen seiner Lieblingstrainer. In der ganze Branche besaß der Idealist einen guten Ruf, weshalb Pecanka zwei Mal auch zum Cheftrainer der Wiener Großklubs befördert wurde.

Seine große Liebe aber galt der Jugend – und dem Hockey. So coachte Pecanka 1980 bei Olympia in Moskau das Damen-Team (dem auch seine Töchter angehörten) beim sensationellen 2:0-Erfolg über die Sowjetunion.