Schobesberger und Beric waren auf der Ajax-Liste

Für Ajax zu teuer: Philipp Schobesberger (re.) und Robert Beric waren beim Europacup-Gegner ein Thema
Das Rapid-Duo war auf der Einkaufsliste des Champions-League-Gegners aus Amsterdam.

Die große Gala wurde von ihnen nicht geboten, aber die besten Rapidler der abgelaufenen Frühjahrssaison traten auch beim souveränen 3:0-Auftaktsieg gegen Ried wieder in Erscheinung: Philipp Schobesberger holte mit einem herzhaften Antritt das Torraub-Foul von Oliver Kragl heraus und Robert Beric sorgte mit einem spektakulären Fersler zum 2:0 für die Vorentscheidung.

Der österreichische und der slowenische Teamspieler sollen auch in der Qualifikation zur Champions League gegen Ajax Amsterdam tragende Rollen einnehmen. „Wir wollen das aus der Liga gewohnte Offensivspiel gegen Ajax durchziehen. Auch wenn das schwieriger wird“, kündigt Trainer Zoran Barisic vor dem Hinspiel am Mittwoch gegen Hollands Rekordmeister (21.05 Uhr) an.

Was bisher nicht bekannt war: Schobesberger und Beric hätten auch für den Gegner einlaufen können.

Der Hintergrund: Das Happel-Stadion ist seit Monaten ein beliebtes Ziel internationaler Scouts. Die gepflegte Spielweise der Rapidler fällt mittlerweile auf, am häufigsten werden die Namen Beric und Schobesberger auf den Wunschlisten notiert.

Stammgäste in Wien

So war es auch bei Ajax. Das Duo erweckte das Interesse der Verantwortlichen aus Amsterdam, die sowohl einen Flügel, als auch einen Mittelstürmer verpflichten wollten. Der Kontakt lief über eine große niederländische Agentur, die mit Trainer Frank de Boer zusammenarbeitet.

Rapid-Sportdirektor Andreas Müller bestätigt auf KURIER-Anfrage: „Ich habe davon gehört, dass sie im Frühjahr im Stadion waren und Interesse da war.“ Allerdings haben die ungewöhnlich hohen Ablöseforderungen von jeweils fünf Millionen Euro den Europacup-Gegner abgeschreckt. Ex-Barcelona-Star Marc Overmars hat sich als Sportchef in Amsterdam den Ruf erarbeitet, bei den Ablösen knausrig zu sein. „Es hat schließlich keine Anfrage bei Rapid für einen der beiden Spieler gegeben“, sagt Müller.

Der Großklub schlug bei ähnlichen, aber billigeren Spielertypen zu. Für den Flügel kam vor zwei Wochen Amin Younes um 2,5 Millionen Euro. Der deutsche U-21-Teamspieler war zuletzt von Gladbach an Kaiserslautern verliehen. Zeitgleich wurde für das Sturmzentrum Yaya Sanogo, 22, von Arsenal London ausgeliehen.

Müller hat sich schon überlegt, ob Ajax Beric und Schobesberger nach den Beobachtungen besser unter Kontrolle bringen könnte: „Es kann schon sein, dass Ajax die Stärken der beiden jetzt besser kennt als von anderen. Aber das sagt nicht viel aus. Auf dem Platz kann am Mittwoch alles wieder ganz anders sein.“

Ajax war übrigens schon früher an einem Rapidler dran. Louis Schaub war voriges Jahr das Objekt der Begierde, er entschied sich aber für einen Verbleib in Wien.

Ersatz für Schrammel?

Einer der wichtigsten Spieler wird nicht nur gegen Ajax fehlen: Thomas Schrammel knickte um und befürchtet den zweiten Kreuzbandriss bei Rapid (nach 2011). Vor einer Operation soll noch eine MRT Gewissheit bringen.

Da Mario Pavelic nach seiner Innenbandverletzung noch fehlt, stellt sich die Frage nach einem neuen Außenverteidiger. „Stangl schafft das. Er hat großes Potenzial, kann das jetzt beweisen. Aber wir werden uns das in den nächsten Wochen genau anschauen. Da stellen sich einige Fragen“, meint Müller. „Wie läuft es im Europacup? Was gibt der Markt noch her?“

Und: Schafft es Michael Schimpelsberger (wenn Auer - wie öfters bei der Admira nach links ausweicht) noch einmal? Müller: „Der Trainer hat ihm schon letzte Woche versichert, dass er Chancen bekommt, wenn er alles gibt.“

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