Salzburg folgt Admira ins Cup-Finale

Der spanische Stürmerstar Jonatan Soriano trug zum klaren Sieg bei.
Der Titelverteidiger besiegt im Halbfinale die Wiener Austria 5:2.

Zum ersten Mal heißt das Cupfinale Salzburg gegen Admira. Denn der Cupsieger 2014 und 2015 setzte sich am Mittwochabend im zweiten Semifinale gegen einen bemitleidenswert schwachen Rekordcupsieger Austria mit 5:2 durch – trotz inferiorer erster Spielhälfte.

Beide Trainer hatten ihre Teams im Vergleich zum Bundesliga-Wochenende kräftig durcheinander gewirbelt. Salzburg-Coach Oscar Garcia änderte die Grundordnung (4-2-3-1 statt 4-4-2) und brachte vier neue Spieler (Schwegler, Bernardo, Laimer, Reyna). Thorsten Fink, behielt zwar das 4-2-3-1 bei, stellte aber sogar auf fünf Positionen um. Neu waren Stryger-Larsen, Windbichler, Serbest, Venuto und Kayode.

Früher Rückstand

Zwei der Neuen waren auch hauptbeteiligt an der einzigen nennenswerten Szene der ersten halben Stunde: Reyna ließ nach einer Austria-Ecke Venuto ziehen anstatt ihn zu attackieren. Der bei Red Bull ausgebildete Brasilianer schoss ungehindert aus 19 Metern ein (11.).

Sonst war die Partie lange ein niveauloses Gemurkse – ganz anders als das erste Semifinale am Dienstag, in dem sich Admira und SKN St. Pölten einen interessanten Schlagabtausch geliefert hatten. Dass sich die nur 6173 Zuschauer in der Red-Bull-Arena lange langweilten, lag hauptsächlich an Salzburg.

Falsches Rezept

Der Bundesliga-Tabellenführer fand lange keine Linie. Immer wieder wurde es mit hohen Bällen versucht, mit denen Solospitze Soriano nichts anfangen konnte. Dem 1:1 kam Salzburg in Hälfte eins nur einmal nahe: Keita schoss kurz vor der Pause aus guter Position Austria-Keeper Almer in die Hände.

Salzburg folgt Admira ins Cup-Finale
ABD0136_20160420 - SALZBURG - ÖSTERREICH: Lucas Henrique Ferreira Venuto (FK Austria Wien/Mitte) erzielt das Führungstor für Austria Wien während des ÖFB-Cup-Halbfinales zwischen Red Bull Salzburg und FK Austria Wien am Mittwoch, 20. April 2016, in Salzburg. - FOTO: APA/DANIEL KRUG
Die Wiener hatten früh ihr Tor geschossen – das erste für Neuzugang Venuto im Cup und für die Austria sowie das erste nach 398 trefferlosen Minuten. Danach reichte es, kaum etwas Produktives für die Offensive zu machen, weil vom Gegner gar nichts Konstruktives kam. Dass nur das Salzburg-Spiel gebremst und viel zu wenig auf das 2:0 gespielt wurde, sollte noch zum Boomerang für die Austria werden.

Weckruf Ausgleich

Auch nach dem Wechsel war das Cup-Semifinale, das auch unter dem schwachen Schiedsrichterteam litt, fast eine Viertelstunde alles andere als ein Hingucker. Erst in der 57. Minute bewiesen die Salzburger, dass sie doch auch sehenswerten Fußball spielen können: Einen Stanglpass von Reyna verwertete Soriano – 1:1.

Salzburg folgt Admira ins Cup-Finale
ABD0153_20160420 - SALZBURG - ÖSTERREICH: Andreas Ulmer (FC Red Bull Salzburg/re) erzielt das 2:1 während des ÖFB-Cup-Halbfinales zwischen Red Bull Salzburg und FK Austria Wien am Mittwoch, 20. April 2016, in Salzburg. - FOTO: APA/DANIEL KRUG
Der Favorit setzte nach: Venuto verhielt sich in einem Zweikampf mit Ulmer wie ein Miniknabe. Seine Kollegen ließen den Linksverteidiger ungehindert in den Strafraum laufen und einschießen – 2:1 (60.).

Danach war das Spiel wenigstens spannend – bis ein Austrianer für die Entscheidung sorgte: Stryger-Larsen beförderte den Ball ins eigene Tor (72.). Der Rest war Ergebniskosmetik: Tordebütant Laimer traf doppelt für Salzburg (81., 87.), Grünwald für die Austria (83.). Endstand: 5:2.

Salzburg, Red-Bull-Arena, 6.173, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 (12.) Venuto
1:1 (57.) Soriano
2:1 (60.) Ulmer
3:1 (72.) Larsen (Eigentor)
4:1 (81.) Laimer
4:2 (83.) A. Grünwald
5:2 (87.) Laimer

Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Laimer, Bernardo - Reyna (73. Lazaro), Keita, Berisha (87. Hwang) - Soriano (89. Minamino)

Austria: Almer - Larsen, Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Serbest, Holzhauser (77. Prokop) - Venuto (76. Meilinger), A. Grünwald, Gorgon (76. Friesenbichler) - Kayode

Gelbe Karten: Keine bzw. Venuto, Kayode, Serbest, A. Grünwald, Friesenbichler, Martschinko

Salzburg damit am 19. Mai (20.30 Uhr) im Finale im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Admira Wacker Mödling (2:1-Sieger gegen St. Pölten am Dienstag).

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Erste Halbzeit waren wir, so finde ich, besser und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit war Red Bull Salzburg besser, und wir haben die gesamte Power gesehen."

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Die Austria hat uns überrascht mit der Art und Weise wie sie ab der ersten Minute gespielt hat. Wir haben nicht in das Spiel gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir einiges geändert. Ich muss meiner Mannschaft gratulieren, denn sie hat Charakter bewiesen. Es ist sehr schwierig, so ein Spiel noch zu drehen, noch dazu gegen einen guten Gegner."

Andreas Ulmer (Salzburg-Torschütze): "Wir waren in der ersten Halbzeit zu weit weg von unseren Gegenspielern, haben zu wenig Zweikämpfe gewonnen. In der zweiten Halbzeit hat das besser geklappt, wir haben gleich zu Beginn zwei Tore gemacht und sind dann richtig gut in das Spiel gekommen."

Konrad Laimer (Salzburg-Doppel-Torschütze): "Wir haben ein bisschen schwer ins Spiel gefunden, in der zweiten Halbzeit lief es dann besser. Wir haben an uns geglaubt, ins Spiel gefunden, haben super kombiniert und schöne Tore erzielt."

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