Rapid-Sportchef Müller attackiert TV-Experten

Klartext: Andreas Müller gibt als Sportdirektor bei Rapid seit Jänner 2014 die Richtung vor
Andreas Müller zu den Äußerungen von Weber und Pfeffer: "Das ist eine Sauerei".

Andreas Müller ist ein besonnener, ruhiger Typ. Dass es ausgerechnet zwei TV-Experten sind, die den deutschen Rapid-Sportdirektor erstmals in Rage geraten lassen, war nicht zu erwarten. Geschafft haben das Anton Pfeffer und Heribert Weber. „Das ist eine Sauerei. Das kann ich so nicht stehen lassen“, tobt Müller im KURIER-Gespräch über die beiden Sky-Experten.

Was ist geschehen? Ried-Goalie Gebauer sah am Samstag für ein Torraub-Foul an Beric Rot. Schiedsrichter Ouschan hatte zuerst an eine Schwalbe geglaubt, wurde aber vom Assistenten overruled und sah dann auch (ebenso wie der vierte Offizielle bei der folgenden Verarztung) die Wunde am linken Fuß von Beric. Gebauer gab in der Pause einen Kontakt zu, Beric zeigte nach der Partie die Spuren der Stollen auf dem linken Unterschenkel.

Alles klar? Nicht für Pfeffer, der vom Kontakt nicht überzeugt war. Und auch nicht für Weber, der meinte, der rechte Fuß wäre getroffen worden. Als Beric seinen verwundeten linken Fuß zeigte, nannte Pfeffer den Slowenen live auf Sendung „Lügenbold“.

„Weil es viele Reaktionen gab, hab’ ich mir die Sendung im Nachhinein angesehen. Jetzt ist klar: Ich muss mich wehren, weil hier ein blitzsauberer Profi vor großem TV-Publikum von zwei Experten lächerlich gemacht wurde.“ Auf den Einwand, dass Pfeffer Rapid schon am Sonntag ausrichten ließ, „es wäre nicht ernst gemeint gewesen“, kontert Müller: „Das war kein Spaß. Meine Botschaft an den lieben Freund Pfeffer: es gibt in Wien sehr gute Optiker und Ohrenärzte. Zu beiden sollte er dringend gehen. Wenn er das Foul schon nicht sieht, sollte er zumindest hören, dass Gebauer den Kontakt zugibt.“

Auch Rapids Ehrenkapitän Weber kriegt von Müller „eins auf die Mütze“: „Ich weiß, der Heri ist eine Klublegende. Aber zum Optiker sollte ihn Pfeffer schnellstes mitnehmen.“ Müllers Finale: „Ich werde nicht zulassen, dass Beric durch solche Meldungen abgestempelt wird. Auch wenn die Experten jetzt vielleicht beleidigt sind.“

Indes äußerte sich Pfeffer am Donnerstag neuerlich zu der Causa: „Die Bezeichnung ‚Lügenbold‘ war ironisch gemeint und überspitzt formuliert. Sollte ich hier jemandem zu nahe getreten sein, war dies nicht meine Absicht. Ich bleibe aber in der Sache dabei, dass die von Beric nach dem Spiel gezeigte Verletzung meiner Meinung nach nicht von dieser Aktion stammen kann. Was bereits Ried-Goalie Gebauer angesprochen hat, ist auch für mich zu hinterfragen: Dass Schiedsrichter Ouschan, der wenige Meter entfernt stand, bereits die Gelbe Karte für Beric in der Hand hatte und vom rund 30 Meter entfernten Assistenten overruled wurde.“

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