Kein Sieger bei Torfestival in Wr. Neustadt
Wenn Sturm gegen Wr. Neustadt spielt, tut sich meistens etwas. Im ersten Frühjahrsspiel führten die Niederösterreicher 2:0, dann Sturm 3:2, ehe es ein 3:3-Remis gab.
Dieses Mal war es ähnlich. Endstand: 4:4!
Sturm tat sich schwer, vor die aufgrund vieler Verletzungen neu formierte Innenverteidigung mit Pfingstner und Kamavuaka hat in der laufenden Saison gemeinsam fünf Liga-Spiele in den Beinen. Aber ausgerechnet Klem, der einzige Verteidiger, der auf seiner Stammposition spielen durfte, patzte bei der Führung der Niederösterreicher als ihm Ex-Sturm-Spieler Reinhold Ranftl in Minute 19 nach Pass von O’Brien auf und davon lief. Zwölf Minuten später sah mit Goalie Gratzei eine weitere Stammkraft nicht gut aus, Philip Hellquist traf per Freistoß.
Sturm-Trainer Foda stellte um, und Sturm war wie verwandelt. Wie ein Blitz schlug es unmittelbar nach der Pause im Gehäuse von Vollnhofer ein. Zunächst bediente Simon Piesinger den Deutschen Donis Advidaj, der zum 1:2 unter die Latte traf, 58 Sekunden später traf Piesinger mit einem sehenswerten Weitschuss selbst. Die Niederösterreicher schlugen zurück: Ranftl zum 3:2. Dann traf Tobias Kainz aus einem Freistoß. Sturm machte es wieder im Doppelpack: Zunächst traf Avdijai – und wie schon in der Vorwoche gegen Grödig schlug Roman Kienast in der 91. Minute zu.
Sturm liegt vor dem Duell am nächsten Sonntag zwei Punkte hinter Rapid.
Stadion Wiener Neustadt, 3.660, SR Drachta
Tore:
1:0 (19.) Ranftl
2:0 (31.) Hellquist
2:1 (51.) Avdijaj
2:2 (52.) Piesinger
3:2 (65.) Ranftl
4:2 (73.) T. Kainz
4:3 (88.) Avdijaj
4:4 (91.) Kienast
Wr. Neustadt: Vollnhofer - T. Kainz, Susac, Sereinig, Prettenthaler - Ranftl (78. Pollhammer), O'Brien, Freitag (29. S. Wimmer), Denner - Maderner, Hellquist (66. Rauter)
Sturm: Gratzei - Spendlhofer, Pfingstner, Kamavuaka (46. Tadic), Klem (81. Beichler) - Hadzic (35. Gruber), Piesinger - Schick, Offenbacher, Avdijaj - Kienast
Gelbe Karten: Ranftl, Wimmer, Prettenthaler, Susac bzw. Hadzic, Spendlhofer, Pfingstner, Kienast
Helgi Kolvidsson (Trainer Wr. Neustadt): "Das Ergebnis heute tut mehr weh als das 0:6 in Salzburg. In der ersten Halbzeit war ich hochzufrieden mit der Mannschaft, wir haben verdient 2:0 geführt. Das war eine Topleistung meiner Mannschaft. Es war natürlich klar, dass Sturm nach der Pause anders auftritt. Wir hätten uns heute mehr verdient. Aber am Ende hat die Cleverness gefehlt, dass wir den Sieg nach Hause bringen."
Reinhold Ranftl (Doppeltorschütze Wr. Neustadt): "Es war ein besonderes Spiel für mich, ich wollte zeigen, was ich kann. Leider haben wir nicht gewonnen, zwei oder drei Prozent haben gefehlt. Aber, was den Abstiegskampf betrifft, haben wir es in der eigenen Hand."
Franco Foda (Trainer Sturm): "Es war ein sehr kurioses Spiel. Vor der Pause haben wir unterirdisch gespielt, ohne dass ich die Leistung von Neustadt schmälern möchte. Sie haben verdient geführt, wir waren viel zu passiv. Ich bin in der Halbzeit laut geworden, danach haben wir es besser gemacht. Wir haben dann wieder zwei Tore kassiert, aber haben Moral bewiesen und sind mit einem Punkt belohnt worden. Aber ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass es in der Liga kein Fallobst gibt."
Lukas Spendlhofer (Verteidiger Sturm): "Eigentlich wollten wir mehr als einen Punkt holen, aber nach dem Spielverlauf müssen wir zufrieden sein. In der ersten Halbzeit war unsere Leistung indiskutabel."
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