Dragovic mit Kiew nach 5:2-Gala weiter

Der VfL Wolfsburg wirft Inter Mailand aus dem Bewerb. Kavlak scheitert mit Besiktas.

ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic steht mit Dynamo Kiew im Viertelfinale der Europa League. Der ukrainische Tabellenführer überzeugte im Achtelfinal-Rückspiel am Donnerstagabend mit einem 5:2-Heimsieg gegen Everton. Das Hinspiel in England hatten Dragovic und Co. noch mit 1:2 verloren. Auch der SSC Napoli und ACF Fiorentina stehen in der Runde der letzten 32.

Dragovic mit Kiew nach 5:2-Gala weiter
Football - Dynamo Kiev v Everton - UEFA Europa League Third Round Second Leg - NSC Olympic Stadium, Kiev, Ukraine - 19/3/15 Dynamo Kiev's Aleksander Dragovic in action against Everton's Romelu Lukaku (L) Action Images via Reuters / Peter Cziborra Livepic EDITORIAL USE ONLY.
Kiew lieferte vor 60.000 begeisterten Zuschauern im Olympiastadion eine Gala ab. Dragovic spielte in der Innenverteidigung durch und machte einen sicheren Eindruck. Dennoch musste Dynamo nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Evertons Stürmerstar Romelu Lukaku (29.) zittern. Die Ukrainer ließen schließlich aber auch ihren Staatspräsidenten Petro Poroschenko jubeln.

In der Liga auf Meisterkurs darf Dynamo nun sogar von einem europäischen Titel träumen. Andrij Jarmolenko (21.), Lukasz Teodorczyk (35.), Miguel Veloso (37.), Oleg Gusew (56.) und Antunes (76.) erzielten die Tore - eines schöner als das andere. Der Portugiese Antunes etwa traf aus mehr als 30 Metern zur endgültigen Entscheidung ins lange Kreuzeck. Everton-Kapitän Phil Jagielka gelang nur noch Ergebniskosmetik (82.).

Spektakel

Dragovic sah im Finish die Gelbe Karte (85.), in Gefahr geriet das Team von Erfolgstrainer Sergej Rebrow aber nicht mehr. Eine spektakuläre Partie brachte auf beiden Seiten in Summe nicht weniger als vier Aluminiumtreffer und mehr als 30 Torschüsse. Englische Klubs sind im Europacup aber nicht mehr vertreten.

Für ÖFB-Teamkollege Veli Kavlak kam mit Besiktas Istanbul das Aus. Der türkische Tabellenführer kassierte am Donnerstag nach 1:0-Führung noch eine 1:3-Heimniederlage gegen den FC Brügge. Schon das Hinspiel in Belgien hatte Besiktas mit 1:2 verloren.

Kavlak spielte bei Besiktas im zentralen Mittelfeld durch. Die Türken jubelten kurz nach der Pause über den sehenswerten Führungstreffer durch Ramon Motta (48.), kassierten aber im Konter durch Tom De Sutter den Ausgleich (61.). Für die Entscheidung zugunsten der Belgier sorgte der eingewechselte Boli Bolingoli-Mbombo mit einem Doppelpack (80., 90.). In der ersten K.o.-Runde hatte Besiktas noch Liverpool ausgeschaltet.

Wolfsburg weiter

Der VfL Wolfsburg eliminierte Inter Mailand. Nach einem 3:1 im Heimspiel setzte sich der Tabellenzweite der deutschen Bundesliga auch in Mailand mit 2:1 durch. Die Tore erzielten der Deutsch-Italiener Daniel Caligiuri (24.) und der Däne Nicklas Bendtner (89.). Rodrigo Palacio hatte für Inter ausgeglichen (71.). Mit dem FC Torino musste ein weiterer italienischer Klub die Segel streichen. Ein 1:0-Heimsieg gegen Zenit St. Petersburg reichte nach dem 0:2 im Hinspiel nicht.

Zuvor hatte Fiorentina AS Roma noch tiefer in die Krise gestürzt. Die Römer kassierten nach dem 1:1 im Hinspiel nach drei frühen Gegentoren (9./Elfmeter, 18., 22.) eine 0:3-Heimniederlage. Seit zwei Monaten hat der italienische Vizemeister zu Hause kein Pflichtspiel mehr gewonnen. Besonders kurios war der zweite Treffer, als Roma-Torhüter Lukasz Skorupski den Ball unnötigerweise im Spiel hielt und Marcos Alonso nur noch "Danke" sagen musste.

Napoli brachte bei Dynamo Moskau eine 3:1-Führung aus dem Hinspiel über die Zeit und erreichte erstmals seit dem UEFA-Cup-Sieg mit Superstar Diego Maradona 1989 ein Europacup-Viertelfinale. Ein torloses Remis beim Team des früheren Innsbruck-Trainers Stanislaw Tschertschessow in Moskau genügte den Süditalienern.

Ajax Amsterdam schied gegen Dniepro Dniepropetrowsk aus. Mit einem 1:0 ging es in die Verlängerung, in der sowohl die Ukrainer, als auch Ajax einmal trafen. Das 2:1 war für Ajax nach dem 0:1 im Hinspiel wegen der Auswärtstorregel zuwenig.

Dynamo Moskau - SSC Napoli 0:0
Hinspiel 1:3 - Napoli mit Gesamtscore 3:1 im Viertelfinale

Dynamo Kiew (Dragovic spielte durch) - Everton 5:2 (3:1)
Tore: Jarmolenko (21.), Teodorczyk (35.), Veloso (37.), Gusew (56.)., Antunes (76.) bzw. Lukaku (29.), Jagielka (82.)
Hinspiel 1:2 - Kiew mit Gesamtscore 6:4 im Viertelfinale

AS Roma - ACF Fiorentina 0:3 (0:3)
Tore: G. Rodriguez (9./Elfmeter), M. Alonso (18.), Basanta (22.). Gelb-Rote Karte: Ljajic (Roma/88.)
Hinspiel 1:1 - Fiorentina mit Gesamtscore 4:1 im Viertelfinale

Besiktas Istanbul (Kavlak spielte durch) - FC Brügge 1:3 (0:0)
Tore: R. Motta (48.) bzw. De Sutter (61.), Bolingoli-Mbombo (80., 90.). Rote Karte: Sahan (93., Besiktas)
Hinspiel 1:2 - Brügge mit Gesamtscore 5:2 im Viertelfinale

Inter Mailand - VfL Wolfsburg 1:2 (0:1)
Tore: Palacio (71.) bzw. Caligiuri (24.), Bendtner (89.)
Hinspiel 1:3 - Wolfsburg mit Gesamtscore 5:2 im Viertelfinale

FC Sevilla - FC Villarreal 2:1 (0:0)
Tore: Iborra (69.), D. Suarez (83.) bzw. G. dos Santos (73.). Gelb-Rote Karte: Bailly (Villarreal/77.)
Hinspiel 3:1 - Sevilla mit Gesamtscore 5:2 im Viertelfinale

FC Torino - Zenit St. Petersburg 1:0 (0:0)
Tor: Glik (90.)
Hinspiel 0:2 - St. Petersburg mit Gesamtscore 2:1 im Viertelfinale

Ajax Amsterdam - Dniepro Dniepropetrowsk 2:1 n.V. (1:0, 0:0)
Tore: Bazoer (60.), Van der Hoorn (117.) bzw. Konopljanka (97.).
Hinspiel 0:1 - Dniepropetrowsk bei einem Gesamtscore 2:2 dank der Auswärtstorregel im Viertelfinale

Aleksandar Dragovic über...

...das Spiel, die Emotionen und seine Leistung...

„Es war eine unglaubliche Partie, wir haben Moral und brutalen Kampfgeist gezeigt und sehr vieles sehr gut gemacht. Man hat gesehen, dass wir unbedingt wollten, die Art und Weise wie wir diesmal gegen die Blues aufgetreten sind hat gezeigt welches Potential Dynamo Kiew hat, sowohl was das Kollektiv, als auch was die Individualisten betrifft. Es waren sehr gute Spielzüge und Traumtore dabei, die Stimmung auf den Rängen war fantastisch und einfach der Wahnsinn, es war ein ganz spezieller Abend.“

...das neuerliche Aufeinandertreffen mit Romelu Lukaku...

„Wir sind diesmal kompakter gestanden als im Hinspiel und hatten die Offensive der Blues besser im Griff. Lukaku hat seine Klasse neuerlich gezeigt, aber man kann trotz seiner Qualitäten nicht alles auf ihn reduzieren. Für mich ist von Ross Barkley die meiste Gefahr ausgegangen, er hat zweimal die Stange getroffen, da hatte wir Glück. Auf der anderen Seite hatten auch wir einen Aluminiumtreffer durch Yarmolenko, unterm Strich haben wir uns den Aufstieg absolut verdient.“

...der Wunschgegner im Viertelfinale...

„Gibt es keinen, hoffentlich spielen wir die erste Partie auswärts, das wäre wichtig. Denn zu Hause sind wir eine Macht, das hat man heute deutlich gesehen.“

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