Ajax auf der Suche nach dem richtigen Rezept

Ajax fand im Hinspiel keinen Raum vor, die langen Bällen landeten meist beim Gegner.
Ajax wird es wohl auch im Rückspiel in Salzburg mit langen Bällen probieren.

Neun Siege in Serie in der Europa League mit einem Torverhältnis von 25:3;

acht Siege in Serie in der Bundesliga mit einem Torverhältnis von 32:4;

elf Siege in Serie in allen Bewerben mit einem Torverhältnis von 39:4.

Salzburgs Erfolgslauf ist einfach beeindruckend.

Da ist es kein Wunder, dass die Fußballwelt aufmerksam wird auf den österreichischen Tabellenführer.

Lob gibt es derzeit von allen Seiten – auch von Ajax-Trainer Frank de Boer. „Es gibt wenige Vereine, die so ein Pressing spielen können und das so diszipliniert durchziehen“, sagte der 43-Jährige, nachdem seine Mannschaft im Hinspiel des Sechzehntelfinale der Europa League 0:3 verloren hatte.

De Boer muss sich derzeit darüber der Kopfzerbrechen, wie er mit seiner Mannschaft doch noch den Aufstieg ins Achtelfinale schaffen kann. Am Donnerstag findet in der ausverkauften Red-Bull-Arena das Rückspiel statt (19 Uhr, live ORFeins, Sky).

„Ich erwarte nicht, dass Salzburg zu Hause anders spielen wird“, glaubt De Boer. Damit wird der 112-malige niederländische Teamspieler recht haben. Zwei Rezepte hat er gegen das extreme Pressing: „Man spielt so wie Red Bull. Oder man spielt mit vielen langen Bällen.“

Seine Mannschaft sollte in Amsterdam eigentlich Zweiteres machen. Gelungen ist das Ajax allerdings nicht, Salzburg ließ dies nicht zu. „Dafür musst du in Topform sein. Das waren wir nicht. Und Salzburg hat deshalb auch fast alle zweiten Bälle bekommen. Das war entscheidend“, sagte De Boer.

Vorwarnung

Seine Spieler wussten schon vor dem Hinspiel genau, was sie erwartet. „Salzburg wird versuchen, uns in die eigene Hälfte zu pressen. Ich hoffe, dass das gut für uns ist, weil wir dann mehr Platz zum Kombinieren haben werden“, hatte Kapitän Siem de Jong gemeint. Der niederländische Teamspieler sollte sich irren, Ajax fand keinen Raum vor, die langen Bällen landeten meist beim Gegner.

In Salzburg werden die Ajax-Spieler trotzdem wohl noch einmal versuchen, mit langen Bällen dem Pressing zu entgehen. Salzburg zu kopieren, wird wohl kein Variante sein, weil dafür offenbar die Voraussetzungen fehlen. „Das erfordert enorme taktische Disziplin und vor allem Kondition“, erklärt De Boer, der am Donnerstag auf vier verletzte Stammspieler (Fischer, Schöne, Boilesen, Serero) verzichten muss.

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