Zwischen schwarzen Löchern und roten Zahlen

Wer muss um die Lizenz bangen? Welcher Klub kennt keine Geldsorgen? Die 20 Bundesligisten haben dem Kreditschutzverband KSV 1870 die Bilanzen der Saison 2012/’13 übermittelt, der KURIER bringt die spannendsten Zahlen im Überblick:

Teure Salzburger Einen Rekord stellte Salzburg auf: Die Gehaltskosten sind nochmals stark gestiegen und lagen in der Saison 2012/’13 bei 37,8 Millionen. Wie immer überwies Red Bull genau so viel, dass bei einem Umsatz von 60,8 Millionen am Ende exakt eine Million Gewinn in der Bilanz stehen kann.

Sturm im Tief Ein Sparkurs kündigt sich auch in Graz an: Sturm knabbert an einem Abgang von 1,3 Millionen und ist auch in der laufenden Saison im Minus.

Bescheidene Rapidler Der Europa-League-Einzug brachte Rapid nur einen bescheidenen Gewinn von 338.000 Euro. Das negative Eigenkapital betrug deshalb bei Saisonbeginn noch 1,46 Millionen.

Austria im Hoch Rosiger sieht es bei der Austria aus: Obwohl die Meistersaison ohne Europacup-Einnahmen mit einem Punkterekord ins Geld ging, schafften die Veilchen einen Gewinn von knapp 700.000 Euro. Durch den Einzug in die Champions League ist das negative Eigenkapital (im Sommer noch knapp zwei Millionen) Vergangenheit.

Billige Grödiger Aufsteiger Grödig gibt an, dass der Titel in der zweiten Spielklasse mit einem Personalaufwand von nur 1,8 Millionen Euro geschafft wurde.

Mattersburger Debakel Besonders bitter wirkt der Abstieg nach einem Blick auf die Gehaltskosten: Mattersburg lag mit 6,6 Millionen auf Rang fünf. Zum Vergleich: Ried kam mit 4,3 Millionen aus. Immerhin konnte Mattersburg mit einem kleinen Gewinn den Gang in die zweite Liga antreten.

WAC-Aufstieg Der WAC erhöhte seine Gehaltskosten nach dem Aufstieg 2012 um mehr als 50 Prozent auf 3,9 Millionen, beendete die Premierensaison in der Bundesliga aber dennoch mit einem kleinen Gewinn.

Neustadts Minus Wr. Neustadt reduzierte die Gehaltskosten um 900.000 und kam doch auf ein Minus von 1,08 Millionen. Noch wird vom Kapital aus Magna-Zeiten gezehrt.

Vienna in Not Dramatisch ist die Lage der Vienna, die wie vom KURIER berichtet auf die Abgabe der Zahlen "vergessen" hatte: Bei einem Umsatz von nicht einmal zwei Millionen erwirtschaftete der älteste Klub des Landes ein Minus von 570.000 Euro. Die Verbindlichkeiten betragen eine Million.

Realistische Hartberger Dass die Veröffentlichung der Zahlen positive Folgen hat, zeigt sich bei Hartberg: Nachdem die 2012 angebenen Gehaltskosten von 0,54 Millionen bei der Konkurrenz für Kopfschütteln sorgten, ist der Zweitligist mittlerweile bei einer realistisch klingenden runden Million für das Personal angelangt.Wacker Innsbruck Bei Innsbruck hat der Kreditschutzverband ursprünglich eine falsche Zahl übermittelt, das negative Eigenkapital beträgt zwar 1,4 Millionen, doch das Jahresergebnis macht "nur" minus 420.000 Euro aus

Die vom KSV veröffentlichten Zahlen:

Bundesliga

* = AufsteigerErste Liga

* = Aufsteiger** = Absteiger