Rangnick hat mit Salzburg noch Großes vor

Sportdirektor Ralf Rangnick ist nur mehr bis zum Saisonende ein Salzburger.
"Wir wollen weiter in Europa auf uns aufmerksam machen", sagt der Deutsche vor seiner letzten Frühjahrssaison als Sportchef.

Er hat einen Job auf Zeit. Nur noch knapp vier Monate ist Ralf Rangnick Sportchef in Salzburg. Danach wird sich der 56-Jährige nur mehr um den deutschen Red-Bull-Klub Leipzig kümmern. "Wir sind in Salzburg so gut aufgestellt, dass es besser ist, es jetzt schon zu machen – für die Entwicklung beider Vereine", erklärte der Deutsche, warum er im Sommer bei Österreichs Meister aufhört.

Mit Salzburg hat Rangnick aber noch einiges vor: Titelverteidigung in der Bundesliga, im Cup so weit wie möglich kommen. Und: "Wir wollen weiter in Europa auf uns aufmerksam machen", sagte Rangnick am Donnerstag, zwei Tage vor dem Frühjahrsstart des Herbstmeisters am Samstag in Wr. Neustadt (18.30 Uhr, live Sky).

Noch mehr Konkurrenzkampf

Das sind hehre Ziele, wenn man bedenkt, dass nach Sadio Mane Ende August mit Kevin Kampl und Alan zwei weitere Leistungsträger den Klub verlassen haben. "Wir haben drei Spieler verloren, die das Gesicht unserer Mannschaft geprägt haben. Unsere Aufgabe ist es jetzt, die nächste und eigentlich die übernächste Generation ähnlich zu entwickeln", betont Rangnick, der davon überzeugt ist, dass das gelingen wird: "Es ist jetzt richtig Zug und Konkurrenzkampf drinnen. Wir sind jetzt auf jeder Position doppelt gleichwertig besetzt, auf manchen sogar dreifach."

Trotzdem war es überraschend, dass Salzburg im Jänner keinen erfahrenen Innenverteidiger verpflichtet hat. Die Jugend soll es richten – wie der 18-jährige Kroate Duje Caleta-Car, der in Wr. Neustadt den gesperrten Andre Ramalho ersetzen könnte. "Wir haben mit Duje eines der größten Talente in seiner Altersstufe in ganz Europa. Weiterentwickeln kann er sich aber nur, wenn er auch spielt. Wir haben uns deshalb ganz bewusst dazu entschieden, auf dieser Position nichts zu machen", erklärt der Noch-Sportchef.

Noch mehr Geld

Die Verkäufe der drei Stars brachten fast 40 Millionen Euro in die Kasse. Und es könnten noch mehr werden: "Ich kann ihnen eines versichern: Für elf Millionen Euro hätten wir Alan nicht abgegeben." Aber nicht nur für den Brasilianer könnte es noch Bonuszahlungen geben, auch im Verkaufsvertrag von Sadio Mane, der um vorerst 15 Millionen Euro zum FC Southampton gewechselt ist, sind solche inkludiert: "Deswegen freuen wir uns über seine Entwicklung. Und hoffentlich gewinnen die mit ihm noch viele Spiele in den nächsten Wochen."

Die Entscheidung, dass Rangnicks Posten intern nachbesetzt wird, ist schon gefallen. "Wir sind überzeugt, dass wir es mit den vorhandenen Personen in Salzburg sehr gut hinbekommen werden und werden uns in den nächsten Wochen Gedanken machen, wie genau die Aufgabenaufteilung aussehen wird." Kandidaten für den Sportchefposten sind Rangnicks langjähriger Assistent Christoph Freund und der derzeitige Geschäftsführer Jochen Sauer. Aber vielleicht kommt es auch zu einer Doppellösung.

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