Wie Hadzic den Rapid-Deal verspielte

APA9990056-2 - 27102012 - RIED - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen SV Josko Ried und SC Wiener Neustadt am Samstag, 27. Oktober 2012, in Ried. Im Bild Anel Hadzic (SV Josko Ried/r.) und Thomas Piermayr (SC Wr. Neustadt). APA-FOTO: ALOIS FURTNER
Transferposse: 150.000 Euro Handgeld für den Rieder? Das war den Hütteldorfern zu viel.

Am 31. Jänner ging es heiß her. Nachdem Rapid am letzten Winter-Transfertag Muhammed Ildiz nach Nürnberg verkauft hatte, sollte Anel Hadzic nach Hütteldorf geholt werden. Der zentrale Mittelfeldspieler (sechs Tore, fünf Assists) war ein Wunschspieler vom damaligen Trainer Schöttel und zeigte sich auch interessiert. Mit Ried-Manager Stefan Reiter war wie bei vielen Verhandlungen (Salihi, Nuhiu, Hinum, Schrammel) eine Lösung zu finden: Die Rieder akzeptierten 150.000 Euro als Ablöse.

Im letzten Moment sagte Hadzic ab, vertröstete die Rapidler auf den ursprünglich angedachten ablösefreien Transfer nach dem Vertragsende in Ried im Sommer.

Handgeld

Das Interesse der Hütteldorfer am 23-Jährigen ist mittlerweile aber erkaltet. Der Grund? Rapid hätte an Ried keine Ablöse mehr zu bezahlen, sollte die 150.000 Euro aber dennoch aufbringen. Und zwar für Hadzic und sein Management. Handgeld für eine Unterschrift? Hadzic sagt im KURIER-Gespräch ganz offen: „Das ist eine legitime Forderung.“

Nicht für Rapids neuen Sportdirektor Helmut Schulte, der betont seriös auftritt und zu diesen Forderungen lieber vornehm schweigt.

Fakt ist: In Hütteldorf wurde die neuerliche Suche nach einem ebenso spiel- wie kampfstarken Sechser auf der Prioritätenliste ganz nach oben gesetzt, sie führt wohl ins Ausland.

Hadzic setzt dennoch weiter auf sein Management, obwohl er schon im Jänner 2012 im Glauben an einen (nur angeblich fixen) Wechsel zu Middlesbrough enttäuscht wurde. Der Rieder bleibt gelassen: „Ried verlasse ich sicher. Rapid hätte gut gepasst. Aber es gibt auch andere interessante Vereine.“ Von Sturm Graz soll es bereits ein Angebot geben.

Kehrtwende

Übrigens: Das Management von Hadzic meldete sich Freitagnachmittag beim KURIER, um auf eine Kehrtwende hinzuweisen: „Die 150.000 Euro sind kein Thema mehr. Es ist nur eine normale Management-Provision fällig.“ Doch der Zug nach Hütteldorf ist abgefahren.

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