Schwache Altacher in Ried chancenlos

Matchwinner: Thomas Fröschl (li.) durfte sich feiern lassen.
Thomas Fröschl gelingt beim 4:1-Heimsieg der Innviertler ein lupenreiner Hattrick.

Ein Hattrick. Drei Tore in Folge durch einen Spieler innerhalb einer Halbzeit. Wie das geht? So:

19. Minute:Der Rieder Thomas Stürmer Fröschl nimmt sich den Ball mit der Ferse und der Hand (!) mit und trifft aus großer Distanz.

29. Minute:Fröschl ist unbedrängt und hat sehr viel Zeit. Dennoch schießt er zentral auf Altach-Tormann Kobras. Doch der lässt den haltbaren Ball passieren.

35. Minute: Fröschl bekommt den Ball von Altach-Verteidiger Ortiz serviert und zieht mit dem linken Fuß ab. Diesmal unhaltbar.

Schwache Altacher in Ried chancenlos
ABD0144_20150519 - RIED - ÖSTERREICH: Torjubel SV Ried nach dem 2:0 durch Thomas Fröschl (SV Ried) während der Fußball tipico Bundesliga Begegnung zwischen SV Josko Ried und SCR Altach am Dienstag, 19. Mai 2015, in Ried. - FOTO: APA/EXPA/ROLAND HACKL
Die 3100 Zuschauer in der Keine Sorgen Arena bekamen keinen Leckerbissen serviert, dafür in der ersten Halbzeit Fehlpass um Fehlpass. Kein Wunder, traten doch die Rieder stark ersatzgeschwächt an, beim Training vor zwei Tagen waren Trainer Oliver Glasner gar nur acht fitte Spieler zur Verfügung gestanden. Am Dienstag fanden sich zumindest elf Mann, die sich das Rieder-Trikot anziehen konnten, unter anderem Murg und Streker, die nach langer Verletzungspause wieder zurückkamen.

Die Rieder waren das aktivere Team, obwohl es für die Innviertler in der Meisterschaft um nichts mehr geht. Für Altach kann man nur hoffen, dass die Mannschaft nicht in dieser Verfassung in eine Europa-League-Qualifikation starten muss. Die Vorarlberger agierten wie in einem Trainingsspiel, standen hinten unsicher, blieben vorne völlig harmlos.

In der Pause erlöste Altach-Trainer Canadi seinen unglücklichen Tormann Martin Kobras und brachte Ersatzmann Sebastian Brandner. Bei immer stärker werdendem Regen änderte sich am Spiel wenig.

Altach schöpfte einmal kurz Hoffnung, als der Ball Prokopic vor den Fuß fiel und der 27-Jährige aus kurzer Distanz ins Kreuzeck traf (68.). Ried antwortete zwei Minuten später durch Murg, der aus einem Konter zum 4:1 traf (70.).

Spielplan, Ergebnisse, Tabelle

SV Ried - SCR Altach 4:1 (3:0)

Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.100, SR Hameter.


Tor: 1:0 (19.) Fröschl
2:0 (29.) Fröschl
3:0 (35.) Fröschl
3:1 (68.) Prokopic
4:1 (70.) Murg

Ried: Gebauer - Lainer (88. Mayr-Fälten), Streker, Pichler, Filipovic - Murg (86. Baumgartner), Ziegl, Polverino, Elsneg - Fröschl (60. Perstaller), Thomalla

Altach: Kobras (46. Brandner) - Lienhart, Ortiz, Zwischenbrugger, Zech - Ngwat-Mahop, Prokopic, Roth, Tajouri (46. Seeger) - Bodul, Aigner (75. Schreiner)

Gelbe Karten: Ziegl, Lainer, Fröschl, Pichler bzw. Bodul, Seeger, Ortiz, Roth

Oliver Glasner (Trainer Ried): "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Am Sonntag nach dem Grödig-Spiel hatte ich nur acht fitte Spieler, ab Sonntag waren Betreuer und das medizinische Team im Totaleinsatz. Es freut mich riesig, dass die Mannschaft in dieser Extremsituation so zusammengerückt ist. Wir funktionieren als Team, nicht nur die elf Spieler auf dem Platz, sondern der gesamte Kader. Es ist kein Zufall, dass wir die meisten Joker-Tore in der Liga erzielt haben. Normalerweise zeige ich vor dem Spiel Szenen vom Gegner, diesmal aber nur von uns, wie gut wir sein können."

Damir Canadi (Trainer Altach): "Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen, hatten auch gleich eine gute Chance. Ried ist gleich mit der ersten Situation zum Tor gekommen, aber da ist ein Handspiel vorangegangen. Die nächsten drei Tore haben wir uns durch drei schwere individuelle Fehler fast selbst gemacht. Wenn du eine Top-Vier-Mannschaft sein willst, darfst du solche Fehler nicht machen. Die Leistung war nicht so schlecht wie das Ergebnis. Ried hat aus fünf Situationen vier Tore gemacht, wir aus unseren fünf nur ein Tor. "

Thomas Fröschl (Hattrick-Torschütze): "Ein Hattrick ist natürlich was Schönes, da denkt man lange dran. Ich habe erst heute Mittag erfahren, dass ich spiele. Gegen Grödig war es nicht unser wirkliches Gesicht, das richtige Gesicht haben wir heute gezeigt." Beim ersten Tor "habe ich den Ball mit der Ferse mitgenommen, den Ball habe ich an der Hand gespürt, es war aber kein bewusstes Handspiel."

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