Salzburg schießt sich etwas Frust von der Seele

Doppel-Torschützen: Minamino (li.) und Damari (re.).
Die Salzburger erzielen erstmals in der Ära Red Bull vier Auswärtstore in der ersten Halbzeit, besiegen Ried 4:1.

Keine-Sorgen-Arena – selten war ein Stadionname unpassender als dieser. Denn Sorgen hatten vor dem Duell Ried gegen Salzburg beide Klubs. Und bei den Innviertlern sind diese sogar noch größer geworden: Während die Salzburger mit einem 4:1 den ersten Saisonsieg feierten, schlitterten die Rieder mit der zweiten 1:4-Niederlage in Folge noch tiefer in die Krise.

Umstellungen

Salzburg-Trainer Zeidler hatte im Vergleich zum 2:2 bei der Admira am Samstag in der Startelf vier Neue aufgeboten. Walke ersetzte im Tor den fehleranfälligen Stankovic. Schmitz, bisher als Rechtsverteidiger eingesetzt, begann im zentralen Mittelfeld. Kapitän Soriano saß nach seiner Wadenverletzung zunächst auf der Ersatzbank, Leitgeb und Djuricin waren gar nicht im Kader.

Das Spiel in Ried begann aus Sicht des Meisters wie jenes in der Südstadt mit der frühen Führung: Der Japaner Minamino, ein weiterer Neuer, traf nach einem Eckball bei seiner dritten Ballberührung mit Hilfe der Stange (10.).

Aber wie am Samstag gab ein 1:0 den Salzburgern keine Sicherheit. Immer wieder passierten Fehler, mehrmals kamen die ersatzgeschwächten Rieder deshalb gefährlich in den Strafraum, aber im Gegensatz zur Admira gelang ihnen nicht das 1:1.

Im Gegenteil: Die Salzburger konnten ihren Vorsprung verdoppeln, weil es ihnen die Rieder Abwehr einfach machte. Nach einem Ulmer-Pass konnte Damari alleine aufs Tor laufen und seinen ersten Treffer nach seinem Wechsel von der Austria für Red Bull erzielen (26.).

Dem nicht genug: Die Salzburger, die spielerisch nicht an die Leistung von Samstag anknüpfen konnten, entschieden noch in Hälfte 1 die Partie. Minamino (39.) und Damari (43.) trafen gegen die inferiore Rieder Defensive je noch einmal.

Nach dem Wechsel schonten die Gäste in der dritten englischen Woche in Folge ihre Kräfte. Gegen diese Rieder reichte das locker. Denn mehr als das Ehrentor durch den jungen Kärntner Fabian Schubert kurz vor Schluss gelang den Innviertlern nicht mehr.

SV Ried - Red Bull Salzburg 1:4 (0:4)

Ried, Keine Sorgen Arena, 4.720 Zuschauer, SR Kollegger.


Torfolge: 0:1 (10.) Minamino
0:2 (26.) Damari
0:3 (38.) Minamino
0:4 (43.) Damari
1:4 (89.) Schubert

Ried: Gebauer - Janeczek, Trauner, Filipovic, Prada (46. Möschl) - Elsneg, Streker (46. Ziegl), Polverino, Kragl - Gavilan (76. Schubert), Sikorski

Salzburg: Walke - Lainer, Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Schmitz, Keita (80. Laimer) - Minamino, Atanga - Damari (66. Soriano), Reyna (66. Oberlin)

Gelbe Karten: Ziegl bzw. Lainer

Tabelle

Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): "Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Der Sieg war auch in dieser Höhe nicht unverdient. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir überlegen. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und alles so umgesetzt, wie wir uns das vorgestellt haben. In Ried ist es trotzdem nicht einfach zu gewinnen, darum freut mich dieser Sieg besonders."

Helgi Kolvidsson (Ried-Trainer): "Wir haben zuvor viele Sachen in der Analyse angesprochen, die dann nicht eingehalten wurden. Wenn man sich dann defensiv so verhält, ist es logisch, dass man Tore bekommt. Mir ist wichtig, dass sich die Mannschaft stellt, dass wir uns nicht verstecken. Der volle Fokus ist jetzt auf das Admira-Spiel gerichtet, wo wir wieder versuchen müssen, die Fehler abzustellen."

Patrick Möschl (Ried-Mittelfeldspieler): "Die Leistung in der ersten Halbzeit war katastrophal. Ich kann es verstehen, dass die Fans nicht zufrieden sind. So kann man nicht auftreten."

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