Die EM verhindert Rapids Transfer

Wieder obenauf: Dibon (oben) wird sein Comeback früher als erwartet geben, Novota muss noch warten.
Der Wunschspieler will vor der EURO 2016 nicht wechseln. Die Verletztenliste ist so lange wie noch nie.

27 Spieler sind ins Rapid-Trainingslager mitgeflogen. Ein 28. hätte noch nach Side nachkommen sollen. Doch Sportdirektor Andreas Müller ereilte auf der Suche nach einem Flügelstürmer eine Absage. "Wir hatten einen Top-Kandidaten, und wir waren auch wirklich knapp dran. Aber leider gibt es zumindest für den Jänner eine Absage", erklärt der Deutsche im KURIER-Gespräch.

Ausnahmsweise scheiterte der Transfer nicht am Geld. "Dieser Spieler hat berechtigte Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme. Seine Entscheidung war, vor dem Sommer lieber doch nicht zu wechseln, um im gewohnten Umfeld das Ticket nach Frankreich zu fixieren." Nachsatz von Müller: "Vielleicht klappt es ja mit einem Sommer-Transfer. Da sehe ich noch Chancen."

Zwei Kandidaten

Damit bleiben laut Müller noch zwei Kandidaten, die bis 1. Februar verpflichtet werden könnten. "Es müssten alle davon überzeugt sein, dass der Spieler kurz- und langfristig eine Verstärkung darstellt. Das analysieren und diskutieren wir noch." An dieser Überzeugung könnte es eher scheitern als am Finanziellen. Müller: "Es zeigt sich wieder, dass es im Jänner sehr schwierig ist, optimale Lösungen zu finden."

Sollte kein neuer Spieler mehr kommen, erhöhen sich die Chancen von Andreas Kuen auf einen Blitzstart. Nach zwei Kreuzbandrissen hat der 20-Jährige als Joker gegen St. Pauli (1:1) einen Härtetest absolviert. Das verspätete Pflichtspieldebüt für Rapid soll im Februar gelingen.

Damit rutschte Kuen von der Verletztenliste, die so lange ist wie noch nie in der Ära Barisic. Das Lazarett umfasst neun Spieler, also ein Drittel des Kaders. Ein Überblick:

Die positivste Nachricht gibt es von Christopher Dibon. "Mir geht es viel besser als befürchtet", sagt der Innenverteidiger nach seiner Knöchel-OP. Deswegen hat der 25-Jährige sogar schon mit leichten Passübungen begonnen. Die erste Comeback-Prognose (Ende März) wird auf jeden Fall verbessert – offen ist, um wie viele Wochen.

Noch viele Wochen fehlen werden wie erwartet Jan Novota (Sehnenriss in der Schulter) und Louis Schaub (Bänderrisse im Sprunggelenk). "Der Heilungsverlauf ist aber bei beiden positiv", betont der mitgereiste Rapid-Arzt Andreas Mondl.

Der vierte Langzeitverletzte – Thomas Schrammel – hat seinen zweiten Kreuzbandriss gut überstanden. Es gibt die Freigabe für das Mannschaftstraining, in das der Linksverteidiger behutsam eingebaut wird.

Seit einem Foul im ersten Test gegen Neusiedl verletzt ist Stephan Auer. "Da das Syndesmoseband verletzt wurde, müssen wir vorsichtig sein", sagt Mondl. Bis zum Auftakt gegen Wolfsberg (6. Februar) sollte es gehen.

Wieder ins Mannschaftstraining einsteigen werden nach Muskelblessuren noch in der Türkei Max Hofmann und das hochgezogene Talent Tamas Szanto. Schon am Samstag gegen Bohemians Prag sollten die zuletzt angeschlagenen Matej Jelic und Mario Pavelic wieder im Einsatz sein.

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