Rieder Last-Minute-Ausgleich gegen die Austria
Statistiker werden sich nach sieben Minuten gedacht haben, dass eh schon alles entschieden ist: Die Austria ging zum siebenten Mal in dieser Saison mit 1:0 in Führung und hat bisher kein Spiel verloren, in dem man den ersten Treffer erzielte. Es war eine Alexander-Aktion: Grünwald bediente Gorgon ideal, Austrias Bester der letzten Wochen bezwang Gebauer.
Es blieb das letzte Highlight aus Sicht der Violetten – und es wurde ein 1:1.
Die Austria begann also, wie sie beim 4:0-Sieg gegen die Admira aufgehört hatte. Und spielte bald wieder so wie in der erste Stunde gegen die Niederösterreicher: Kaum zusammenhängende Spielzüge, viele Abspielfehler und Harmlosigkeit. Hinten konnte sich wenigstens Goalie Lindner auszeichnen, als er eine gefährlich werdende Möschl-Flanke über das Tor drehte. Auch Murg verfehlte mit einem Schuss nur knapp das Tor.
Standardfrage
Ried war klar überlegen, drängte auf den Ausgleich, wurde vor allem durch Standardsituationen immer wieder gefährlich. Murg traf das leere Tor nicht, allerdings aus rund 40 Metern, Lindner hatte zuvor das Tor verlassen müssen, weil Thomalla sonst auf und davon gewesen wäre. Die Innviertler hätten da schon führen müssen.
Teamchef Marcel Koller sah eine einseitige erste Hälfte (Torschuss-Verhältnis 11:3 für Ried), für seinen Spickzettel drängte sich lediglich Heinz Lindner auf. Dafür wünschten Fans dem schwer verletzten Andreas Schicker per Transparent alles Gute, Schicker hatte ja sowohl für Ried als auch für die Austria gespielt.
Nach der Pause, in der die Perchten und der Krampus auf das Spielfeld rannten, wurde es gehässiger: Damari und Pichler gerieten aneinander, technische Gustostückerln suchte man vergebens. Die Austria hielt bis zur Schlussphase zumindest das Spiel offen, danach drängte Ried aber wieder und hatte durch Streker, Lainer und Vastic Topchancen. Dann wurde es turbulent: Zunächst vergab Damari eine Topchance, dann traf Vastic zum verdienten 1:1.
Nächste Woche kommt Meister Salzburg in die Generali-Arena.
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4.000, SR Eisner.
Torfolge: 0:1 ( 7.) Gorgon
1:1 (93.) Vastic
Ried: Gebauer - Lainer, Janeczek, Trauner, Pichler, Kragl - Streker (85. Vastic) - Murg (74. Perstaller), Elsneg, Möschl (68. Fröschl) - Thomalla
Austria: Lindner - Koch, Sikov, Rotpuller, T. Salamon - Serbest (56. M. Leitgeb), Holland - Gorgon (67. Meilinger), A. Grünwald, Royer (84. Suttner) - Damari
Gelb-Rote Karte: T. Salamon (82.)
Gelbe Karten: Vastic bzw. A. Grünwald, Rotpuller, Damari
Oliver Glasner (Ried-Trainer): "Über die 90 Minuten gesehen war der Ausgleich verdient. Wir sind vor der Pause nicht so in den gegnerischen Strafraum gekommen wie erhofft. Doch ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Jeder stellt sich in den Dienst des anderen und kämpft bis zur letzten Minute. Von daher sind unsere Last-Minute-Tore kein Zufall. Lainer war für mich heute der beste Mann auf dem Platz, er hat sich fußballerisch enorm weiterentwickelt. Sein Körper ist aus Stein gemeißelt, er ist ein Vorbild, vor allem für die anderen jungen Spieler."
Gerald Baumgartner (Austria-Trainer): "Es war ein interessantes Spiel, das intensiv, mit vielen Zweikämpfen und viel Stress geführt wurde. Insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden. Wenn man so lange führt, darf man aber den Ausgleich in der Nachspielzeit nicht mehr kassieren. Wir müssen das Spiel über die Zeit bringen. Wir haben vor der Pause zu sehr mit Ried mitgefightet. Das ist nicht unser Spiel. In der zweiten Spielhälfte haben wir wieder Fußball gespielt. Die Gelb-Rote Karte war natürlich nicht optimal gelöst von Salamon."
Anmerkung: Torschütze Vastic wäre eigentlich nicht im Rieder Kader gestanden. Nur aufgrund der Erkrankung von Clemens Walch rutschte Vastic noch ins Aufgebot.
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