Barcelona wundert sich über lauffaulen Messi
Wer am Mittwochabend den Worten von Gerardo Martino lauschte, der durfte durchaus hellhörig werden. Der Trainer des FC Barcelona gestand ein, dass seine Mannschaft gegen das kompakte Bollwerk von Atlético Madrid einfach kein Mittel gefunden habe. Barça? Kein Mittel? "Wir haben alles Mögliche versucht, haben Veränderungen vorgenommen, aber wir haben es offensichtlich nicht geschafft", sagte der Argentinier nach dem 0:1, das das erstmalige Verpassen des Halbfinale seit sieben Jahren bedeutet hatte.
Und die Frage, ob Barça überhaupt noch zur obersten Elite im europäischen Klubfußball zählt, drängt sich immer mehr auf. Zumindest zu den Top 4 gehören sie in diesem Jahr nicht mehr. Erstmals seit 2007. Und die Kritiken im eigenen Land sind vernichtend. "Barça sagt Adiós auf die denkbar schlechteste Weise", titelte die Zeitung "El Periódico de Catalunya". "Es verlässt die Champions League durch die Hintertür."
Weg von der Spitze
Fakt ist, dass das Team um Messi & Co nur noch ein Schatten jener Elf ist, die vor wenigen Jahren von Fans in aller Welt bewundert wurde. Barças große Ära ging vor einem Jahr mit den 0:4- und 0:3-Niederlagen im Halbfinale gegen die Bayern zu Ende. "Nun entfernte sich das Team eine weitere Stufe von der Spitze", konstatierte das Sportblatt As. Die Katalanen scheiterten an einer Atlético-Elf, die all das aufwies, was Barça fehlte. "In solchen Schlachten gewinnt häufig nicht der Bessere, sondern der mit der besseren Strategie", dozierte Atlético-Trainer Diego Simeone nicht ganz ohne Eigenlob. Und der erfolgreiche Trainer darf sogar von mehr träumen. Der Viertelfinalsieg gegen Barça bedeutet auch ein gutes Omen für den möglichen ersten Titel in der Champions League. Seit 2008 gewann entweder der Bezwinger der Katalanen oder Barça selbst die Königsklasse.
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