Acht Gründe für Admiras tiefen Fall
Elf Spiele, ein Punkt – die Bilanz der Admira seit dem letzten Sieg am 6. Oktober 2012 (4:1 gegen Innsbruck) ist inferior. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass die Niederösterreicher Tabellen-Schlusslicht sind. Und vorläufig bleiben - das Spiel gegen Salzburg musste abgesagt werden.
In nur sechs Monaten vom Europacup-Starter zum Abstiegskandidaten – acht Gründe für einen unaufhaltsamen Absturz.
1. Defensive
48 Gegentreffer sind der Minuswert der Liga. Seit 15. September 2012 (0:0 bei Rapid) hat es die Admira nicht mehr geschafft, in einem Spiel ohne Gegentor zu bleiben.
Gerade das ist aber eine überlebenswichtige Voraussetzung im Abstiegskampf.
2. Standardsituationen
Die Admira hat das Kunststück geschafft, aus bisher 130 Ecken kein Tor zu erzielen. Dafür passieren bei Standardsituationen im eigenen Strafraum praktisch in jedem Spiel mit Gegentoren bestrafte Anfängerfehler.
3. Abgänge
Für viele Experten sind die Transfers von Philipp Hosiner und Christopher Dibon der Hauptgrund für den Absturz. Das muss man relativieren: Beide waren zwar Leistungsträger, aber die Vorsaison hat bewiesen, dass die Admira auch ohne sie erfolgreich sein kann. Dibon fehlte wegen eines Beinbruchs fast das ganze Frühjahr, Hosiner war während des Erfolgslaufs im April und Mai meist nur Ersatzspieler.
4. Leistungsabfall
Patrik Jezek ist nur ein Beispiel von vielen. Der Tscheche war in der Aufstiegssaison nicht nur der überragende Admiraner, sondern auch der beste Torschütze (elf Treffer). In dieser Saison hat er nicht nur kein Tor erzielt, sondern ist auch sonst nur noch ein Mitläufer.
5. Führungsvakuum
Im Jänner verpflichtete Admira sechs neue Spieler. Die brauchen natürlich Zeit, um sich in der Südstadt einzuleben. Eines lässt sich aber jetzt schon sagen: Ein routinierter Führungsspieler ist nicht dabei. Gerade so einen hätte die Mannschaft aber dringend gebraucht. Noch immer lässt sich die Elf von Kleinigkeiten viel zu leicht aus dem Konzept bringen.
6. Privatfehde
Was Trainer Dietmar Kühbauer am 22. September 2012 nach einem 5:1 -Sieg (!) gegen Mattersburg geritten hatte, die Schiedsrichterzunft zubeschimpfen ("Das sind Kreaturen"), ist und bleibt ein Rätsel.
Zwar hat er sich für seine Entgleisung entschuldigt, aber die Schiedsrichter sind noch immer seine Lieblingsfeinde. Diskussionen und Streitereien gehören für Kühbauer offenbar zum Trainerjob. Eine Hilfe für sein Team ist er damit allerdings nicht.
7. Stimmung
In Erfolgszeiten bezeichnete Kühbauer seine Mannschaft nicht selten als "geile Garnitur". Davon ist schon lange nichts mehr zu hören. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Beziehung zwischen den Spielern und ihrem Trainer abgekühlt ist.
8. Aufstellungschaos
Eine Admira-Stammelf gibt es nicht. Kühbauer hat in dieser Saison in 22 Spielen schon 33 verschiedene Spieler eingesetzt. Dass es deshalb immer wieder Abstimmungsprobleme gibt, ist logisch.
1 | Austria Wien | 22 | 17 | 3 | 2 | 54 | : | 17 | 54 |
2 | RB Salzburg | 21 | 12 | 6 | 3 | 50 | : | 23 | 42 |
3 | Rapid Wien | 22 | 12 | 3 | 7 | 35 | : | 21 | 39 |
4 | Sturm Graz | 22 | 10 | 6 | 6 | 34 | : | 27 | 36 |
5 | Ried | 22 | 9 | 4 | 9 | 39 | : | 32 | 31 |
6 | Wolfsberger AC | 21 | 6 | 7 | 8 | 31 | : | 34 | 25 |
7 | Mattersburg | 22 | 6 | 4 | 12 | 23 | : | 46 | 22 |
8 | Wr. Neustadt | 22 | 5 | 5 | 12 | 17 | : | 40 | 20 |
9 | W.Innsbruck | 22 | 6 | 1 | 15 | 18 | : | 45 | 19 |
10 | Admira | 22 | 4 | 5 | 13 | 32 | : | 48 | 17 |
Mittwoch, 20.30 Uhr Rapid - Sturm Graz Admira - FC Red Bull Salzburg Ried - Austria (ORF 1) Wacker Innsbruck - Wiener Neustadt
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