Aus Bruchpilot Schiemer wird ein Familienmensch
Ein freiwilliges Karriereende mit 28 Jahren ist für einen Profifußballer ungewöhnlich, überhaupt, wenn man bei einem finanziell und sportlich starken Klub wie Red Bull Salzburg einen Arbeitsvertrag hat. Franz Schiemer hat sich trotzdem zu diesem Schritt entschlossen.
Was der KURIER schon am Donnerstag vermeldete, bestätigte der Verteidiger in einer Pressekonferenz: "Mein Entschluss ist schon vor Wochen gefallen. Es war ein langer Prozess", sagte der Defensivspieler.
Höhepunkte
Schiemer hat trotz seines frühen Karriereendes eine beachtliche Erfolgsliste. Mit dem U-17-Team wurde er 2003 EM-Dritter, für das A-Team absolvierte der Oberösterreicher 25 Spiele. Auf Klubebene holte er acht Titel, wurde 2006 (mit der Austria), 2010, 2012 und 2014 (mit Salzburg) Meister, 2007 und 2009 (mit der Austria) sowie 2012 und 2014 (mit Salzburg) Cupsieger. Für ihn selbst war ein aber ein anderer Erfolg sein schönster: "Der Titel mit Ried in der zweiten Liga. So ein Gefühl habe ich nie wieder gehabt."
Eigentlich wäre Schiemers Vertrag bis Sommer gelaufen. Doch der Verein kam dem Wunsch des Spielers nach, diesen einvernehmlich aufzulösen. "Ich bin nicht der Typ, der sich mit zwei, drei Prozent weniger durchkämpft, auch wenn es vielleicht noch drei Jahre gegangen wäre. Das ist nicht mein Anspruch", sagt Schiemer.
Sein überraschender Abgang hat keine Auswirkungen auf die Kaderplanung der Salzburger, ein Abwehrspieler in Schiemers Alter wird nicht geholt werden. "Das wird nicht passieren", stellt Sportchef Ralf Rangnick klar, ein junger Verteidiger wird hingegen kommen. Bei André Ramalho schaut es so aus, dass er doch bis Sommer in Salzburg bleiben wird.
Verlängerungen
Noch länger werden das Martin Hinteregger und Christoph Leitgeb tun: Der Team-Verteidiger verlängerte seinen Vertrag bis 2019 (ohne Ausstiegsklausel), der Team-Mittelfeldspieler bis 2017 (plus Option).
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