Brasilianische Leiden als Sinnbild einer verkorksten Saison

Der Transfer von Ronivaldo war bisher eine Enttäuschung.
Die Wiener holten im Jänner Ronivaldo, der schon im Herbst angeschlagen war.

Die Verpflichtung von Ronivaldo Bernardo Sales, kurz Ronivaldo, ist ein Mosaikstein im Gesamtbild einer verkorksten Austria-Saison. Zumal an Kapfenberg Geld bezahlt wurde für einen Spieler, der schon im Herbst angeschlagen war und im Sommer ohnehin ablösefrei gekommen wäre.

Eigentlich hatten sich die Wiener mit Ronivaldo auf einen Wechsel im Sommer geeinigt, denn da lief der Vertrag des Stürmers in Kapfenberg aus. Aber er wurde schon im Jänner, kurz vor dem Abflug ins Trainingslager nach Belek, geholt, weil ein paar Tage zuvor Austrias Top-Torjäger Omer Damari nach Leipzig verkauft worden war. Und weil man Roman Kienast zu Sturm Graz ziehen hatte lassen. Ronivaldo bekam einen Vertrag bis Sommer 2017 plus Option auf zwei weitere Jahre.

Über die Ablösemodalitäten wurde geschwiegen. Kapfenberg-Trainer Kurt Russ sagt: "Ich habe dadurch drei neue Stürmer bekommen. Ich war froh darüber."

Ronivaldo war sein Vorzeigestürmer (zehn Liga- und fünf Cuptore im Herbst), obwohl er gesundheitlich nicht auf der Höhe war. Russ: "Er konnte im Herbst oft nicht voll mittrainieren." Also hat die Austria eine sechsstellige Summe für einen angeschlagenen Spieler in die Steiermark überwiesen. Auf der Homepage hatte man die Verpflichtung verkündet – "nach der erfolgreichen Absolvierung aller medizinischen Untersuchungen".

137 Minuten

Von den Qualitäten seines ehemaligen Schützlings ist Russ überzeugt. "Er kann sich oben sicherlich durchsetzen." Nachsatz: "Wenn er fit ist." Der 26-Jährige firmierte im Frühjahr unter "Langzeitverletzter". Erst hieß es, Leistenprobleme, danach Schambeinentzündung.

137 Minuten hat er für die Austria gespielt. Im Trainingslager in der Türkei lief er gegen Zürich und St. Gallen ein. Gegen Partizan Belgrad wurde er eingetauscht. Es war am 29. Jänner der letzte Auftritt im Austria-Dress.

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