Barisic: "Samstag ist Rapid-Tag"

Abflug: Philipp Schobesberger (re.) ist wieder in Form gekommen, Lukas Spendlhofer wird mit der Sturm-Abwehr alles versuchen, um den Rapidler stoppen zu können
An Samstagen sind die Wiener wesentlich erfolgreicher. Heute kommt Lieblingsgegner Sturm.

Zoran Barisic ist kein großer Freund von Statistiken. Der Rapid-Trainer betont gerne, dass das nächste Spiel immer das wichtigste wäre.

Aber diese eine Statistik gefällt ihm vor dem Heimspiel gegen Sturm (16 Uhr) dann doch: Wenn Rapid an einem Samstag spielt, dann steigt die Siegquote ganz markant. Vor einem Jahr, übrigens auch an einem Samstag, hat Rapid bei Sturm 3:1 gewonnen. Seither gab es 14 weitere Partien zum Start ins Wochenende. Die außergewöhnliche Bilanz: Von den insgesamt 15 Spielen wurden gleich elf gewonnen.

"Danke für den Hinweis. Samstag ist der Rapid-Tag – das kann ein gutes Omen sein", sagt Barisic.

Zum Vergleich: Von den sechs Sonntagsspielen dieser Saison wurden drei verloren. "Wir werden einen Antrag stellen, nur noch samstags zu spielen", scherzt der Coach. Die letzte Samstagspartie ist fünf Wochen her: Am 26. September gab es ein 1:0 in Ried durch ein Last-minute-Tor von Jelic. "When Saturday Comes", der Titel eines englischen Fußballmagazins, wäre das meisterliche Motto der Hütteldorfer.

Zeitumstellung

Die Erklärung für den Abfall zum Ausklang der Woche? Florian Kainz: "Ob Samstag oder Sonntag – für uns Spieler macht das keinen Unterschied." Aber für die Gegner: In der Regel warten die Top-Klubs in den Top-Spielen der Runde, also am Sonntag. Und da sind die Grünen nach den Europacup-Partien nicht immer in Top-Verfassung.

Sportdirektor Andreas Müller erklärt: "Wir wissen, dass uns die Europa League Körner kostet. Das liegt auch daran, dass wir noch nicht alle Kaderspieler dort haben, wo wir sie haben wollen. Uns fehlt noch etwas die Breite."

Gut ausgeruht läuft Kainz nach der Pause beim 5:1 im Cup gegen Austria Salzburg gegen den Ex-Klub ein. Teamchef Marcel Koller wird dem konstantesten Rapidler dieser Saison wieder im Prater zusehen. "Das Team ist mein Ziel. Ich mache mir aber keine Gedanken darüber, wann ich dabei sein könnte." Die Schmähungen der Sturm-Fans lassen den 23-Jährigen ebenso kalt: "Das hab’ ich schon bisher gut ausblenden können."

Kainz ist noch mit einigen Ex-Kollegen befreundet: "Irgendwie komisch, wenn du dann auf sie zuläufst." Nicht dabei ist der gesperrte Sturm-Abwehrchef Madl.

Novotas Rückehr

Bei Rapid kehrt der wieder fitte Novota ins Tor zurück. Er soll wenig zu tun bekommen, denn Barisic ist trotz der schwarzen Liga-Serie mit drei Pleiten in Folge zuversichtlich: "Die Fans sollen spüren, dass wir von Anfang an alles tun, um zu gewinnen." 13.000 Karten sind verkauft. Wenn 19.000 kommen, hätte Rapid in den vier Heimspielen in zehn Tagen 100.000 Fans mobilisiert.

Für eine grüne Wende spricht noch eine Statistik: In bereits neun Heimspielen gab es keinen Sieg der Grazer, also ist auch Barisic in Wien gegen Sturm ungeschlagen.

Der letzte Nuller kam unter außergewöhnlichen Verhältnissen zustande – am 9. April 2011 (siehe rechts): Die Spieler hörten knapp vor dem Anpfiff davon, dass sich der damalige Trainer Peter Pacult mit Red Bull auf einen Wechsel nach Leipzig geeinigt hatte. Das 0:2 war das letzte Spiel von Pacult mit Rapid und für Sturm der Startschuss der finalen Erfolgsserie zum bisher letzten Meistertitel.

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