Richard Weiskirchner: Eine Ära geht zu Ende

Richard Weiskirchner: Eine Ära geht zu Ende
Der Bürgermeister während des Ersten Weltkrieges weigerte sich in die Kommunalpolitik einzusteigen.

Zunächst erfüllte sich der Wunsch vom Wiener Bürgermeister Karl Lueger (1897 - 1910), Richard Weiskirchner möge doch in seine Fußstapfen treten, nicht. Dieser weigerte sich nämlich strikt, den Posten als Handelsminister gegen den Bürgermeistersessel zu tauschen, also lieber Staatspolitik statt Kommunalpolitik.

Richard Weiskirchner: Eine Ära geht zu Ende
Erst 1912 leitete der ehemalige Magistratsdirektor die Geschicke der Stadt, und das zu schweren Zeiten. Entfielen doch alleine vier Jahre seiner Amtszeit auf den Ersten Weltkrieg. Mehrmals besuchte er die Wiener Truppenkörper an der Front. Im Vordergrund seiner politischen Arbeit standen kriegsbedingte Maßnahmen, vor allem die Bemühungen um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Brennstoffen. Seine ursprünglichen Pläne, das öffentliche Verkehrsnetz auszubauen, konnte er kaum umsetzen.

In der Umbruchsphase 1918/1919 stand der Christlichsoziale noch einige Monate dem provisorischen Gemeinderat vor und musste sich immer wieder zwischen Hardlinern in der eigenen Partei und den erstarkenden Sozialdemokraten beweisen.

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Bei der Wahl 1919 verlor seine Partei die hauchdünne Mehrheit. Mit Weiskirchner ging auch die politische Ära der letzten christlichsozialen Bürgermeister zu Ende.

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