Strache-Vergleich mit Haider: "Dann bleibt nur Mord"

Strache: Nicht der Islam, sondern der radikale Islamismus ist das Feindbild.
FPÖ-Chef gräbt in Asyl-Debatte alte Verschwörungstheorien aus. "Neue Qualität der Paranoia", so SPÖ.

Im Wien-Wahlkampf gräbt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nun anlässlich der Asyl-Debatte alte Verschwörungstheorien aus: Auf Facebook verglich sich der Spitzenkandidat mit dem verstorbenen FPÖ-Politiker und Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider und stellte ein Mordkomplott in den Raum.

"Unser Programm war immer richtig!", postete Strache Mittwochabend gemeinsam mit einem alten Haider-Inserat gegen Einwanderung. "PS: Zuerst versuchen sie dich als Extremisten darzustellen, dann versuchen sie dich lächerlich zu machen, dann versuchen sie Rufmord und Kriminalisierung.... Und wenn das alles nicht greift, dann bleibt nur noch Mord! Ich bleibe jedenfalls für Österreich und für meinen Weg auf Kurs und mir treu!", ist dort auch zu lesen.

Strache wollte mit seinem Posting "keinerlei Zusammenhang mit Mutmaßungen zum Tod Jörg Haiders" herstellen - "das sei anderen überlassen", relativierte er Donnerstagnachmittag. Vielmehr sei der Facebook-Beitrag "eine Aufforderung an die FPÖ-Jäger zur kritischen Selbstreflexion und wurde von mir auch bewusst allgemein formuliert".

Häme

Von der politischen Konkurrenz erntete er dafür Häme: "Das ist eine neue Qualität der Paranoia in Straches Weltbild", spottete der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler genüsslich in einer Aussendung.

Verschwörungstheorien, dass eigentlich ein politisch motiviertes Attentat hinter Haiders wenig ruhmreichem Abgang steht, keimen in gewissen Kreisen immer wieder auf. Der BZÖ-Gründer war am 11. Oktober 2008 bei einem Autounfall südlich von Klagenfurt ums Leben gekommen - mit einen Alkoholspiegel von rund 1,8 Promille. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ergaben eindeutig einen Unfalltod ohne Fremdverschulden.

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