Strache: Gelbe Karte für Kritiker

Strache glättete am Mittwoch den Streit zwischen Kärntens Parteichef Ragger (li.) und Klubchef Leyroutz.
FPÖ-Chef Strache stellt sich hinter Kärntner FPÖ-Obmann.

Am Dienstag gingen die Wogen bei den Kärntner Blauen hoch. Am Mittwoch gab es die nächste Runde im seit Monaten offenen Machtkampf zwischen FPÖ-Politspitzen Landesrat Christian Ragger und Landtagsklubchef Christian Leyroutz. Parteichef Heinz Christian Strache reiste für die FPÖ-Bürgermeistertagung nach Kärnten. Vor dem Treffen musste er als Schiedsrichter im Ringkampf der beiden Kärntner FPÖ-Spitzen agieren. Parteiobmann Ragger und Klubchef Ragoutz waren sich wegen des Ansuchens des Kärntner Landesregierung beim Bund um einen 343 Millionen Euro Kredit in die Haare geraten. Für die Kärntner FPÖ ein sehr heikles Thema, da frühere blauen Landesregierung den Großteil des Milliardendefizits verursachten.

Affront für Ragger

Leyroutz verlangte den sofortigen Verhandlungsstopp. Zudem sollte der Zukunftsfonds sofort ins Landesbudget übergeführt werden, so der Plan von Leyroutz. Ein klarer Affront für FPÖ-Landesrat Ragger, der auf Wunsch von SPÖ-Landeschef Peter Kaiser seit Montag gemeinsam mit Finanzlandesrätin Gaby Schaunig die Kreditkonditionen für Kärnten verhandelt. Das scheint Leyroutz gar nicht gepasst zu haben. "Ich habe von der Landespartei das Verhandlungsmandat bekommen und die Öffnung des Zukunftsfonds kommt für uns nicht infrage",definiert Ragger die Parteilinie der Kärntner Blauen.

Entschuldigung

HC Strache stellte sich am Mittwoch ohne Wenn und Aber hinter Parteichef Ragger. Leyroutz musste sich bei Ragger kleinmütig entschuldigen, und kam mit einem Ordnungsruf von Strache davon. Allerdings wurde ihm auch die gelbe Karte gezeigt: Wenn der blaue Landtagsklubchef nochmals aus der Parteilinie ausschert, dann will Ragger ernst machen und Leyroutz vom Parteivorstand als Klubchef ablösen lassen. "Ich habe es nie als Machtkampf gesehen. Es ist mein Job als Klubchef Oppositionsarbeit zu machen", rudert Leyroutz nun zurück.

Leyroutz muss auf der Hut sein, sagen Kärntner FPÖ-Kenner. Denn es ist nicht das erste Scharmützel, dass sich die beiden blauen Politspitzen liefern. Wirkliche Parteifreunde waren die beiden noch nie. "Ragger wartet nur darauf, dass aus der Gelben Karte für Leyroutz endlich eine Rote Karte wird", so ein Parteiinsider.

Kommentare