"Warum soll meine Arbeit nicht eine Million wert sein?"

Freispruch nach Berufungsverfahren wegen Geldwäsche für Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly im Jänner 2014 am Wiener Oberlandesgericht.
Polizeifunk-Anklage: Untreue-Verdacht gegen Lobbyist Mensdorff-Pouilly und Ex-Telekom- Vorstand Fischer.

Einmal wurde Alfons Mensdorff-Pouilly wegen Geldwäsche schon freigesprochen, jetzt soll er wieder auf der Anklagebank Platz nehmen. Der Vorwurf der Justiz lautet: Beitrag zur Untreue. Auch Ex-Telekom-Boss Rudolf Fischer, der schon zwei nicht rechtskräftige Verurteilungen wegen Untreue erhielt, wird in der Causa Tetron angeklagt.

Was steckt hinter diesem Millionen-Deal? Das Projekt Tetron war von Anfang an umstritten. 2002 wurde das Konsortium "Mastertalk" damit betraut, das Blaulicht-Netz bis 2008 um 133 Millionen Euro zu errichten. 2003 wird die begonnene Digitalisierung wegen angeblicher technischer Unzulänglichkeiten vom damaligen Innenminister Ernst Strasser gestoppt, der Auftrag wird annulliert und neu ausgeschrieben. In Folge bewerben sich drei Konsortien: Telekom/Alcatel/Motorola, weiters Nokia mit T-Systems, Frequentis und der Austro Control im Gepäck sowie der Eurofighter-Hersteller EADS. Zum Zug kam das Konsortium aus Motorola, Alcatel und der Telekom Austria. Bei der Zweitvergabe des Auftrags soll Mensdorff massiv seine guten Beziehungen ins Innenministerium für die Telekom spielen haben lassen. Dafür soll Graf Ali im Jahr 2008 in mehreren Tranchen 1,1 Millionen Euro von der Telekom Austria kassiert haben.

Das Honorar sei überhöht, der Verdacht von Schmiergeldzahlungen steht im Raum. Die Staatsanwalt schafft wittert Korruption. Die Aussage von Kronzeuge und Ex-Telekom-Manager Gernot Schieszler ist der Trumpf der Staatsanwaltschaft, um Mensdorff und Fischer anzuklagen.

"Mich regt das null auf"

Graf Ali gibt sich gelassen. "Mich regt das null auf. Ich schaue dem Prozess gelassen entgegen", so Alfons Mensdorff-Pouilly gegenüber dem KURIER. Und meint weiter: "Warum soll der Telekom meine Arbeit nicht eine Million Euro wert sein? Wer kann das beurteilen? Ich hatte einen Vertrag, der von zwei Vorständen unterschrieben wurde. Es ist bewiesen, dass das Geld versteuert wurde und es auch keine Rückflüsse gab. Das ist zu hoch für mein primitives bäuerliches Gehirn.", verteidigt sich Mensdorff-Pouilly. Die Anklage ist nicht rechtskräftig. Die Beschuldigten können Einspruch erheben.

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