Mehr Deutschkurse benötigt: Verhandlungen

Sebastian Kurz
AMS-Kürzungen und mehr Flüchtlinge. Minister Kurz auf der Suche nach Lösungen.

Wie immer fehlt es am Geld. Beinahe drei Viertel aller Deutschkurse bezahlt das Arbeitsmarktservice. Doch in Zeiten knapper Ressourcen muss auch das AMS sparen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Flüchtlinge angesichts des Terrorismus in Syrien und im Irak an. Das bedeutet: Mehr Bedarf an Deutschkursen in Österreich. Denn erst dann erst können Flüchtlinge über das AMS Arbeit suchen. Eine Lösung muss her.

Tatsächlich betrifft das Problem vor allem die Bundeshauptstadt. Außerhalb Wiens gebe es bei den Sprachkursen keine Rückgänge, hieß es seitens der Arbeitsmarktservice auf APA-Anfrage. Freilich findet der bei weitem größte Teil der Deutschkurse eben in Wien statt.

Integrationsminister Sebastian Kurz lädt heute Vertreter von AMS, Ländern und Gemeinden zu Gesprächen, wie das Ö1-Morgenjournal berichtet. "Diese Menschen müssen einen Kursplatz bekommen", so Kurz. Die Kürzungen beim AMS seien zum falschen Zeitpunkt erfolgt. Sein Ministerium habe über den Integrationsfonds die Deutschkurse erhöht, aber der Bedarf werde weiter steigen, sagte Kurz. Bald könnten bis zu 10.000 Plätze in Deutschkursen fehlen, rund 8.000 Menschen aus Syrien haben im Vorjahr in Österreich um Asyl angesucht - fast alle werden anerkannt.

Grüne Kritik

Das AMS kontert: Man sei zwar für Gespräche offen, für Integration aber nicht zuständig. Grünen-Mandatarin Alev Korun sieht dabei aber durchaus auch Kurz als Mitverantwortlichen. Dieser lasse seine Imagekampagnen aus Geldern des Integrationsfonds mitfinanzieren und wenn dann dieser - wie derzeit - kein Geld mehr für Kurse habe, spiele der Minister den Ball an AMS, Länder und Gemeinden weiter. Wenn man wie die Regierung Integration schon auf Sprachkenntnisse verkürze, sollte man wenigstens genug Geld für Sprachkurse in seinem Budget vorsehen, meinte Korun in einer Aussendung.

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