Laun: Van der Bellen "ist Gottesfeind"

Laun: Van der Bellen "ist Gottesfeind"
Der Salzburger Bischof outet sich als Hofer-Anhänger und hält christliche VdB-Wähler für "gehirngewaschen".

Üblich sind Wahlempfehlungen von Kirchenmännern nicht - aber Andreas Laun schlägt gerne mal eigene Wege ein. Der streitbare und auch umstrittene Salzburger Weihbischof steigt in den Wahlkampf um die Bundespräsidentschaft ein und tut seine Meinung wenig diplomatisch kund.

"So, wie das Angebot jetzt ist, kann man nur Hofer wählen und beten für ihn und für Österreich", schrieb Laun laut Kathpress in einem am Donnerstag auf dem Internetportal kath.net veröffentlichten Gastbeitrag. Was man von Hofer lese und höre, sei vernünftig und in Ordnung, so Laun. "Dass ihn die Linken hassen und mit ihrer erprobten 'Nazikeule' prügeln, spricht eher für und nicht gegen Hofer." Laun geht davon aus, dass Hofer, "durch sein Gewissen vermittelt, Gott in den wesentlichen Punkten gehorchen wird".

Für den "links-extremen Kandidaten" Alexander Van der Bellen findet Laun hingegen kein gutes Wort. "In allen heiklen und gefährlichen Fragen, vom Lebensschutz über die Gottesfrage bis Gender, steht er auf der falschen Seite."

"Gottes- und Kirchenfeind"

Kritik übt Laun nun auch an Teilen der Kirche, die sich für Van der Bellen ausgesprochen haben, wie der Katholischen Frauenbewegung. "Dass Christen darüber entweder nicht nachdenken oder, noch schlimmer, bereits so gehirngewaschen sind, dass sie bereit sind, lieber einen erklärten Gottes- und damit auch Kirchenfeind zu wählen und andere dazu auch noch verführen wollen - zeigt, in welchem Zustand bestimmte Kreise in der Kirche sind."

Laun ist in der Vergangenheit mehrmals mit umstrittenen Aussagen aufgefallen, etwa 2010 nach dem Unglück bei der Love-Parade in Duisburg. "Love-Parade ist kein 'harmloses Feiern' - Wenn Gott 'straft', tut er dies mit der Absicht, den Menschen zurückzuholen, Gott straft aus Liebe!“, hieß es damals in seiner Kolumne.

Schönborn: "Andersdenkende nicht verurteilen"

Laun ist nicht nur der erste Kirchenmann, sondern überhaupt einer der wenigen Prominenten, die für Hofer eintreten. Erst vor einer Woche hatte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in der Kleinen Zeitung betont, dass es in Österreich gute Tradition sei, dass die Bischöfe keine Wahlempfehlungen abgeben. Auch heute rief der Erzbischof alle Katholiken dazu auf, sich selbst ein Bild zu machen. Angesichts der Haltung Launs "möchte ich als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz darauf hinweisen, dass es auch diesmal keine Wahlempfehlung der katholischen Kirche als solcher gibt und auch nicht geben wird", lässt Schönborn via Aussendung wissen.

Jeder habe das Recht, eine Wahlempfehlung abzugeben, "auch ein Bischof. Trotzdem hat die katholische Kirche in der Vergangenheit auf Wahlempfehlungen verzichtet, und die Erfahrung hat uns gelehrt, dass dies sinnvoll ist..." Zudem appellierte er an "alle Vertreter des katholischen Lebens", bei Wortmeldungen auf ihren Stil zu achten und "Andersdenkende nicht zu verurteilen. Es ist völlig legitim, wenn auch bei dieser Wahl Katholiken zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was die Wählbarkeit der einzelnen Kandidaten betrifft."

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