Poroschenko setzt Staatsleistungen aus
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko macht Druck auf die Rebellen im Osten des Landes: Er hat die Einstellung sämtlicher staatlicher Leistungen in den von Rebellen kontrollierten Gebieten im Osten des Landes angeordnet. Poroschenko beauftragte die Regierung in Kiew am Samstag, innerhalb einer Woche alle "Aktivitäten staatlicher Unternehmen, Institutionen und Organisationen" in den Gebieten zu stoppen, wo "Anti-Terror-Operationen laufen".
Das Dekret Poroschenkos beziehe sich auch auf Schulen, Krankenhäuser und Notfalldienste, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter, der nicht namentlich genannt werden wollte.
Fünf Zivilisten und drei Soldaten im Osten getötet
Bei den anhaltenden Kämpfen im Osten sind indes auch am Samstag nach Behördenangaben fünf Zivilisten und drei Soldaten getötet worden. Unter den getöteten Zivilisten seien auch zwei Kinder, teilte der Stadtrat von Gorliwka nördlich der Rebellenhochburg Donezk mit. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, als ein Artilleriegeschoss eine Wohngegend in Gorliwka traf
Zwei Wohnhäuser seien getroffen und insgesamt sechs Wohnungen zerstört worden. Unklar war, wer für den Beschuss verantwortlich war. Kurz zuvor hatten die ukrainischen Behörden den Tod dreier weiterer Soldaten bei Kämpfen mit den prorussischen Rebellen gemeldet. Damit stieg die Zahl der getöteten Soldaten den Angaben zufolge binnen 24 Stunden auf sieben. Zehn weitere Soldaten wurden demnach verletzt. Auch der heftig umkämpfte Flughafen von Donezk war am Samstag erneut Ziel von Beschuss, wie Reporter berichteten.
Seit den Wahlen in den von den Separatisten kontrollierten Gebieten in der Ostukraine Anfang November hatten die Kämpfe in der Region wieder deutlich zugenommen, obwohl offiziell seit Anfang September eine Waffenruhe gilt.
Der Konflikt in der Ukraine ist auch Thema beim G-20-Gipfel im australischen Brisbane. Russlands Präsident Putin war wegen seines Umgangs mit dem Konflikt bereits vor Beginn des Gipfels heftige Kritik entgegengeschlagen.
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