Regierungschefin löst Parlament auf
Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra hat das Parlament aufgelöst und setzt auf Neuwahlen, die sie wahrscheinlich gewinnen wird. Ihr Kabinett bliebe vorübergehend im Amt, bis zu Neuwahlen, erklärte sie Montagfrüh in einer TV-Ansprache. Trotzdem zogen Zehntausende Oppositionelle erneut Richtung Regierungssitz. "Auflösen ist nicht genug", sagte Thaworn Senneam, einer der Protestführer.
Abgehalten werden die Wahlen voraussichtlich am 2. Februar kommenden Jahres. Das teilte ein Mitglieder der thailändischen Wahlkommission am Montag der Nachrichtenagentur Reuters mit.
"Wir akzeptieren nicht, dass sie als Übergangsregierung im Amt bleiben," sagte Senneam. Seit Wochen protestiert die Opposition gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck. Diese war mehrfach auf die Demonstranten zugegangen, hatte ihnen als Kompromiss Verhandlungen oder Neuwahlen vorgeschlagen. Doch die Opposition geht davon aus, dass die Regierung einen Urnengang erneut gewinnen würde. Sie fordert deswegen ein "Volkskomitee", das die Regierungsgeschäfte übernehmen und vor Neuwahlen eine neue Verfassung ausarbeiten soll.
Vier Tote bei Protesten
Sie habe ihre Entscheidung an König Bhumibol gesandt, erklärte Yingluck. Er müsse als Staatschef dieser zustimmen. Auslöser der Straßenproteste war ein umstrittenes Amnestiegesetz. Es hätte dem 2006 vom Militär gestürzten Bruder der Regierungschefin, Thaksin Shinawatra, die Rückkehr nach Thailand als unbescholtener Bürger ermöglicht. Die Demonstranten wollen, dass Thaksin keinen Einfluss mehr auf die Politik des Landes hat.
Yingluck tritt erneut an
Thailands Regierungschefin wird nach der Auflösung des Parlaments Parteiangaben zufolge bei vorgezogenen Wahlen erneut antreten. "Sie geht definitiv ins Rennen", sagte der Chef von Yinglucks Partei Puea Thai, Jarupong Ruangsuwan, am Montag vor Journalisten.
"Wir haben das Parlament aufgelöst, weil wir zuversichtlich sind", sagte Jarupong. Die oppositionelle Demokratische Partei solle an Wahlen teilnehmen und nicht "Straßenspiele" aufführen.
"Tag der Entscheidung"
Bereits früh am Montagmorgen war Suthep mit Tausenden Anhängern von seinem Basislager im Regierungskomplex im Norden Bangkoks gestartet, um zum etwa 20 Kilometer entfernten Kabinettssitz zu gehen. Trotz der Auflösung des Parlaments marschierten die Demonstranten weiter und sollten am Nachmittag ihr Ziel erreichen.
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