Steinmeiers Wutrede wird YouTube-Hit

Kriegstreiber? Nicht mit mir, dachte sich wohl der deutsche Außenminister und setzte zum verbalen Gegenschlag an.
Als der deutsche Außenminister in Berlin als "Kriegstreiber" beschimpft wird, platzt ihm der Kragen. Sein Auftritt sorgt nun für Furore im Internet.

Montagabend, Berlin Alexanderplatz: Es sollte ein normaler Wahlkampfauftritt werden, doch Frank-Walter Steinmeier und die SPD-Anhänger haben die Rechnung nicht mit der Demo am Rande der Veranstaltung gemacht. Eine kleine Gruppe hält dort Transparente hoch: "Weg mit EU und Nato" und "Stoppt die Nazis in der Ukraine".

Als der deutsche Außenminister ans Rednerpult tritt, rufen sie ihm entgegen: "Kriegstreiber, Kriegstreiber!" Das lässt sich der SPD-Politiker, der sich seit Monaten um eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt bemüht, nicht bieten: "Ihr solltet euch überlegen, wer hier die Kriegstreiber sind", hält den EU-Gegnern ein sichtlich erregter Steinmeier entgegen. "Wer eine ganze Gesellschaft als Faschisten bezeichnet, der treibt den Krieg, der treibt den Konflikt", brüllt er mit hochrotem Kopf.

"Welt ist komplizierter"

Der Außenminister ist eigentlich bei der Parteiveranstaltung, um seinen Parteifreund Martin Schulz im Europawahlkampf zu unterstützen. Doch die Kritik der hinteren Reihen der Veranstaltung empört ihn sichtlich. "Weil wir den Frieden wollen, dürfen wir es euch nicht so einfach machen: Die Welt besteht nicht nur auf der einen Seite aus Friedensengeln und auf der anderen Seite aus Bösewichten", so der deutsche Politiker. "Die Welt ist leider komplizierter." "Hätten wir auf Leute wie die da hinten gehört, wäre Europa heute kaputt", ruft Steinmeier den mehreren tausend Zuhörern entgegen. Die SPD-Anhänger auf dem Alexanderplatz reagieren begeistert auf den impulsiven Auftritt des Außenministers.

Und auch im Netz stößt Steinmeiers Auftritt auf Interesse: Ein zweiminütiger Ausschnitt der Rede ist zum Hit auf YouTube geworden. Via Twitter und Facebook wurde das Video außerdem hundertfach geteilt.

Hier können Sie sich die impulsive Wutrede anschauen:

Kommentare