ETA: Polizei nimmt 16 Personen fest
Die Polizei hat am Montag im spanischen Baskenland (Euskadi) sowie in Navarra und Madrid insgesamt 16 Personen aus dem Umfeld der baskischen Terrororganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna/Baskenland und Freiheit) festgenommen. Unter anderem handelte es sich um zwölf Rechtsanwälte der ETA-Häftlingsorganisation.
Neben Geldwäsche, Steuer- und Sozialversicherungsbetrug wird ihnen vor allem vorgeworfen, ETA-Häftlinge jahrelang mit Befehlen und Anordnungen der ETA-Führung versorgt zu haben. Aufgrund dieser Beschuldigung werden sie zudem der Integration und Zugehörigkeit zu einer illegalen Terrororganisation angeklagt. Wie das spanische Staatsradio RNE am Montag berichtet, wurden auch die Räume des ETA-nahen Gewerkschaftsverbands LAB in Bilbao von der Polizei durchsucht.
Noch immer aktiv
Die ETA kündigte bereits 2011 das Ende ihres bewaffneten Kampfes für die politische Unabhängigkeit des nordspanischen Baskenlandes an. Bisher weigerte sich die Bandenführung mit Blick auf die 600 inhaftierten ETA-Mitglieder, die Organisation vollkommen aufzulösen und das gesamte Waffenarsenal abzugeben. Die spanische Regierung lehnt eine wie von der ETA verlangte Generalamnestie für ETA-Häftlinge jedoch strikt ab. Auch weigerte sich Madrid gegen jegliche Verhandlungen mit der Terrororganisation, solange sich diese nicht vollständig auflöst.
Die ETA wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet, bekämpfte nach der Wiedereinführung der Demokratie 1975 aber blutig den spanischen Staat, um die baskische Unabhängigkeit zu erzwingen. Bei Anschlägen wurden über 830 Menschen getötet.
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