Knapper Wahlsieg der Sozialisten in Andalusien

Susana Diaz, Spitzenkandidatin der Sozialisten.
Herbe Verluste für Rajoys Konservative. Protestpartei Podemos errang auf Anhieb dritten Platz.

Die Sozialisten (PSOE) haben die Regionalwahl gewonnen und damit die rote Hochburg Andalusien halten können. Den Verlust der Absoluten mussten sie allerdings hinnehmen, dies ist auch den Erfolgen der Protestpartei Podemos geschuldet: Diese ist auf Anhieb zur dritten Kraft in der Region aufgestiegen.

Wenn die Prognose durch die Auszählung der Stimmen bestätigt wird, wäre dies das schlechteste Ergebnis der Sozialisten in Andalusien seit dem Ende der Franco-Diktatur in Spanien (1939-1975).

Test für Sozialisten

Die erst vor einem Jahr gegründete Linkspartei Podemos (Wir können) wurde zwar drittstärkste Kraft in der bevölkerungsreichsten Region Spaniens, blieb aber deutlich hinter den großen Parteien zurück. Die vorgezogene Wahl in der Hochburg der Sozialisten galt als ein wichtiger Test für die spanischen Parlamentswahlen im Herbst dieses Jahres. Davor stehen im Mai stehen noch im ganzen Land Kommunalwahlen bevor. In den meisten Regionen werden dann auch neue Parlamente gewählt. Im September sind Wahlen in Katalonien geplant. Im Herbst sind die spanischen Parlamentswahlen fällig.

Drittel verloren

Die Konservativen (PP) von Premier Mariano Rajoy mussten die größten Verluste hinnehmen: Sie verloren laut einer Prognose von Canal Sur ein Drittel ihrer Abgeordnetensitze im Regionalparlament.

Die Ergebnisse

Nach dem vorläufigen Endergebnis gewann die PSOE in der südspanischen Region 47 der insgesamt 109 Sitze im Parlament in Sevilla, genauso viele wie bei der Wahl 2012. Die andalusische Regierungschefin Susana Diaz (PSOE) wird damit eine Minderheitsregierung bilden oder sich einen Bündnispartner suchen müssen.

Die PP kam auf 33 Mandate und büßte damit etwa ein Drittel ihrer bisherigen 50 Sitze ein. Podemos errang danach 15 Mandate. Die Vereinte Linke (IU), die bisher mit der PSOE eine Koalitionsregierung in Andalusien gebildet hatte, verlor mehr als die Hälfte ihrer bisherigen zwölf Sitze und kam nur noch auf fünf Mandate. Die sozialliberale Partei Ciudadanos, die erstmals in Andalusien kandidiert hatte, gewann neun Sitze.

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