Afghanistan: 13 Tote bei Selbstmordanschlag

Attentat bei einer Demonstration im Osten des Landes.

Bei einem Selbstmordanschlag im Osten Afghanistans sind am Donnerstag mindestens 13 Menschen getötet worden. Der Attentäter habe sich bei einer Kundgebung vor der Residenz des Gouverneurs der Provinz Khost in die Luft gesprengt, teilten die örtlichen Behörden mit. 39 Menschen seien verletzt worden. Ein ranghoher Polizist sprach von 20 Toten und 40 Verletzten. Auch der bekannte Abgeordnete Humajun Humajun wurde demnach bei dem Anschlag verletzt.

Demonstranten protestieren seit fast einer Woche vor dem Gouverneurssitz in Khost. Sie werfen dem Regierungschef der Provinz Korruption vor. Zu der Attacke bekannte sich zunächst niemand, doch werden Sicherheitskräfte und Zivilisten in Afghanistan immer wieder Opfer von Selbstmordanschlägen der radikalislamischen Taliban.

Langsamer Abzug

Zum Jahreswechsel war der NATO-geführte Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. An der Folgemission "Resolute Support" zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt, darunter bis zu 850 Bundeswehrsoldaten. Für die Sicherheit im Land sind die Afghanen selbst verantwortlich.

Die USA erfüllten der afghanischen Regierung in der vergangenen Woche aber den Wunsch nach einem langsameren Abzug ihrer Soldaten vom Hindukusch. Die US-Armee will ihre Truppenstärke nun bis Ende 2015 bei 9.800 Soldaten belassen. Bisher hatten die Pläne des Weißen Hauses vorgesehen, die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan bis Jahresende auf rund 5.000 zu halbieren.

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