Kurzes Treffen, "starke Aura"

Der Pontifex lobte Österreich auch für den Dialog zwischen den Religionen.
"Eine beeindruckender Moment": Außenminister Kurz wurde in Rom von Papst Franziskus begrüßt.

Der Petersplatz war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zehntausende Osterurlauber und Pilger waren bei sonnigem, aber kaltem Aprilwetter zur wöchentlichen Audienz von Papst Franziskus geströmt. Ganz vorne wartete Außenminister Sebastian Kurz mit einer kleinen Delegation aus Österreich. Im Anschluss an die Generalaudienz kam es zu einer kurzen persönlichen Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem Außenminister auf dem Petersplatz. "Es war eine große Ehre und ein bewegendes Erlebnis", erzählte Kurz über seine Begegnung mit dem katholischen Kirchenoberhaupt.

"Als beeindruckende Persönlichkeit mit einer starken Aura", beschrieb Kurz den Pontifex . Das päpstliche Protokoll ließ aber keine Zeit für ein längeres Gespräch. So konnte Kurz den Papst auch nicht zu einem Österreich Besuch einladen.

"Neu aufstellen"

Zuvor war Kurz mit dem vatikanischen "Außenminister", Erzbischof Paul Richard Gallagher, zusammengetroffen. Dabei kam auch das umstrittene König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen Dialog in Wien zur Sprache. "Erzbischof Gallagher hat klar gesagt, dass der Vatikan großes Interesse am Bestehen des Abdullah-Zentrums hat. Der Vatikan hat seine Beteiligung am Abdullah Zentrum sehr bewusst getroffen", betonte Kurz gegenüber dem KURIER. Kurz wünscht sich jedoch mehr Transparenz und eine klare Neuaufstellung der zuletzt stark kritisierten Einrichtung. Das Zentrum sollte auf eine breitere Basis gestellt werden, an dem sich mehr Länder beteiligen. "Ich wünsche mir, dass es mehr Aktivitäten zu Religionsfreiheit und einen stärkeren Einsatz für Menschenrechte gibt."

Weitere Diskussionsthemen waren der IS- Terror, Österreichs Einsatz gegen Christenverfolgung und das Islamgesetz. "Dieser Besuch ist wie ein Turbo für unser Anliegen, uns für Religionsdialog und gegen Christenverfolgung einzusetzen", betonte der Minister. Christen seien die am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft weltweit. "Wir müssen uns nicht nur der Verfolgung im Nahen Osten widmen, wo es barbarischen Terror gibt, sondern weltweit nicht vor Problemen wegsehen", so sein Appell. Er forderte einen massiven Einsatz für Religionsfreiheit und Kooperation mit anderen Ländern.

Beim Mittagsempfang an der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom begegnete Kurz einer "lebendigen Gemeinschaft" von Auslandsösterreichern, darunter viele Geistliche und Ordensschwestern: "Ich freue mich, dass so viele Österreicher im Vatikan tätig sind, das ist für ein katholisches Land eine Auszeichnung."

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