Kims Regierung bestätigt gesundheitliche Probleme

Kim Jong-un bei einem Fabrikbesuch - ein beliebtes Fotomotiv in Nordkorea.
TV-Dokumentation zeigt hinkenden Machthaber, aber er werde dem Volk "leidenschaftlich den Weg weisen".

Nach wochenlanger Abwesenheit von Kim Jong-un hat Nordkorea erstmals gesundheitliche Probleme des jungen Machthabers eingeräumt. Trotz der Beschwerden führe er sein Volk weiter mit großem Enthusiasmus an, hieß es im nordkoreanischen Staatsfernsehen, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete. In Südkorea wurde vermutet, der beleibte Kim leide an erblich bedingter Gicht.

Spekulationen

Kims Abwesenheit hatte Spekulationen im Ausland um den gesundheitlichen Zustand des nach unterschiedlichen Angaben 31 oder 32 Jahre alte Kim ausgelöst. Nordkorea ist einer der isoliertesten Staaten der Welt. Zuletzt hatten die staatlichen Medien am 3. September von der Teilnahme Kims an einem Konzert berichtet. Seitdem ist er von der Bildfläche verschwunden. Auch an einer Parlamentssitzung am Donnerstag hatte Kim nicht wie üblich teilgenommen.

Jetzt zeigte Nordkoreas zentrale Fernsehstation am Donnerstag eine einstündigen Dokumentation in der Kim hinkend bei einem Fabrikbesuch am Rande der Hauptstadt zu sehen war, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag berichtete. In der Sendung sei Kim vom Sprecher dafür gepriesen worden, "seinem Volk leidenschaftlich den Weg zu weisen, obwohl er unter Unwohlsein leidet".

Ist es die Gicht?

"Kim leidet an Gicht, deswegen hinkt er mit beiden Beinen", wurde ein nicht näher beschriebener Informant von Yonhap zitiert. Außerdem sei Kim an Diabetes erkrankt und habe Bluthochdruck. Schon Kims Großvater und Vater, die früheren Staatschefs Kim Il-sung und Kim Jong-il, hätten Gicht gehabt. Kim Jong-un war nach dem Tod seines Vaters an die Staatsspitze befördert worden.

Weiter berichtete Yonhap, dass sich nordkoreanische Ärzte möglicherweise in Deutschland, der Schweiz und anderen europäischen Ländern nach Rat umgesehen hätten, wie Kim am besten behandelt werden könnte. Südkoreas Vereinigungsminister wollte die Berichte nicht bestätigen. Man zöge verschiedene Möglichkeiten in Betracht, Gesundheitsprobleme eingeschlossen, sagte eine Sprecherin in Seoul.

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