Boko Haram eroberten Chibok
Die Extremistengruppe Boko Haram ist derzeit im Nordosten des Landes auf dem Vormarsch. Am Donnerstag eroberten sie unter anderem die Stadt Chibok im Bundesstaat Borno, in der sie im April 280 Schülerinnen entführt hatten. In den vergangenen Monaten hatte Boko Haram bereits zahlreiche Dörfer und Städte in den Bundesstaaten Adamawa, Yobe und Borno eingenommen.
Boko Haram, was sich sinngemäß mit "westliche Bildung ist Sünde" übersetzen lässt, kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im armen und mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 töteten die Islamisten bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 10.000 Menschen.
Anschlag auf Tankstelle
Bei einem Autobombenanschlag auf eine Tankstelle in der nigerianischen Millionenstadt Kano sind indes mindestens sechs Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattenttäter habe seinen Wagen am Freitag auf das Gelände der Tankanlage gesteuert und in die Luft gesprengt, sagte ein Polizeisprecher. Getötet wurden auch drei Polizisten. Die Extremistengruppe soll für den Anschlag verantwortlich sein.
Vormarsch im Nordosten
Vor ihrem Angriff auf Chibok eroberten Hunderte Kämpfer von Boko Haram am Donnerstag bereits zwei Dörfer im benachbarten Bundesstaat Adamawa und stehen damit hundert Kilometer vor dessen Hauptstadt Yola. Mit Unterstützung örtlicher Milizen vertrieb die nigerianische Armee dagegen nach Regierungsangaben die Islamisten aus der dortigen Wirtschaftsmetropole Mubi. Boko Haram hatte die Stadt vor zwei Wochen erobert und sie in Madinatul Islam ("Stadt des Islams") umbenannt.
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