Mindestens 18 Tote bei Explosionen in Nigeria

Offenbar Selbstmordanschläge bei Abuja. Auch neue Explosionen in Maiduguri.

Bei zwei Explosionen nahe der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind am Wochenende mindestens 18 Menschen getötet worden. Weitere 41 Menschen seien durch die Detonationen in den Vororten Kuje und Nyanya verletzt worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Am Sonntag berichteten Einwohner in Maiduguri im Nordosten des Landes von einer ganzen Serie von Explosionen nahe der Stadt.

Die Orte Kayamla und Dalori nahe Maiduguri, der Hauptstadt des Teilstaates Borno, in dem die Islamistengruppe Boko Haram regelmäßig Anschläge verübt, wurden am Sonntagvormittag von zahlreichen Explosionen erschüttert. Details waren vorerst nicht bekannt. "Wir sind nicht sicher, ob die Terroristen planen, in die Stadt einzudringen", sagte Kursi Yusuf, Mitarbeiter der örtlichen Universität mit Blick auf Boko Haram. Khadiya Mustapha aus dem elf Kilometer entfernten Dalori floh nach eigenen Angaben mit drei Töchtern vor den Explosionen in die Stadt.

Der Anschlag in Kuje ereignete sich bereits am Samstag nahe einem Polizeirevier. Der Ort liegt in der Nähe des Flughafens, im dortigen Gefängnis sollen Dutzende Boko-Haram-Kämpfer einsitzen. In Nyanya wurde ein Busbahnhof angegriffen, der bereits im vergangenen Jahr zwei Mal von Boko Haram attackiert worden war. Die Polizei ging nach ersten Untersuchungen von Selbstmordanschlägen aus.

Boko-Haram-Terror

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für die Errichtung eines islamistischen Staats. In dem Konflikt wurden laut den Vereinten Nationen bisher mehr als 15.000 Menschen getötet - zuletzt mindestens 21 Menschen am Donnerstag, als sich unter anderem in Maiduguri vier Selbstmordattentäter in die Luft sprengten.

Im vergangenen Jahr weiteten die Boko-Haram-Extremisten ihre Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus. Die Staaten schlossen sich daraufhin dem Kampf gegen die radikalen Islamisten an, so dass sie an mehreren Fronten zurückgedrängt wurden. Dennoch verüben Boko-Haram-Kämpfer weiterhin regelmäßig Anschläge. Die Zahl der Selbstmordanschläge nahm dabei zuletzt zu.

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