Mehr als 70 Tote bei Anschlag in Syrien

Der Ort des Anschlags im Viertel Sayyida Seinab
Die sunnitische Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.

Bei dem Anschlag nahe einer schiitischen Pilgerstätte in Syrien am Sonntag sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 70 Menschen getötet worden. 71 Menschen, darunter fünf Kinder, seien getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Zunächst habe sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto nahe dem Schrein von Sayeda Zeinab im Süden der Hauptstadt Damaskus in die Luft gesprengt, anschließend habe ein weiterer Attentäter seinen Sprengstoffgürtel gezündet, als sich weitere Menschen an Ort und Stelle versammelten.

Die Beobachtungsstelle ist eine oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Großbritannien und bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien. Zumeist sind ihre Angaben für Medien nicht zu überprüfen.

IS bekannte sich zum Anschlag

Die syrischen Staatsmedien hatten zuvor berichtet, dass bei dem Anschlag mehr als 50 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt wurden. Die sunnitische Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. In einer am Sonntag im Internet verbreiteten Erklärung hieß es, zwei "Soldaten des Kalifats" des IS hätten einen "Märtyrer-Einsatz in einem Nest der Ungläubigen" in Sayeda Zeinab verübt.

Die Sayeda-Zeinab-Moschee beherbergt das Grab einer Enkelin des Propheten Mohammed und ist eine wichtige Pilgerstätte schiitischer Muslime. Das Heiligtum war bereits im vergangenen Februar Ziel eines Anschlags, als zwei Selbstmordattentäter sich in die Luft sprengten und vier Menschen mit sich in den Tod rissen. Im gleichen Monat starben bei einem Anschlag auf einen Pilgerbus auf dem Weg nach Sayeda Zeinab neun Menschen. Zu der Tat bekannte sich die mit dem sunnitischen Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front, die wie der IS im syrischen Bürgerkrieg kämpft.

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