Hamsterkäufe: Deutsche sollen Vorräte für Notfall bunkern

Hamsterkäufe: Deutsche sollen Vorräte für Notfall bunkern
Opposition kritisiert Konzept als Stimmungsmache und warnt vor Verunsicherung der Bevölkerung durch Regierung.

Deutschlands Bürger sollen sich für den Ernstfall wappnen.

Zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges will die deutsche Bundesregierung die Bevölkerung wieder zum Anlegen von Vorräten für den Fall von Katastrophen oder Terroranschlägen animieren. Dies sehe das neue Zivilschutzkonzept aus dem deutschen Innenministerium vor, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Die Bürger sollen demnach im Notfall zum Selbstschutz fähig sein, bevor staatliche Maßnahmen anlaufen. Ein "individueller Vorrat an Lebensmitteln von zehn Tagen" und für einen Zeitraum von fünf Tagen je zwei Liter Wasser pro Person und Tag" sollen stets parat gehalten werden.

Die Überarbeitung des Zivilschutzkonzeptes in Deutschland war schon länger geplant. Das geltende Konzept für "zivile Verteidigung" stammt noch aus dem Jahr 1995. Am Mittwoch soll das neue Konzept offiziell der Bevölkerung vorgestellt werden.

Stimmungsmache

Grüne und Linke haben das geplante Konzept der deutschen Bundesregierung zur Zivilverteidigung als bewusste Angstmache kritisiert. "Man kann die Menschen mit immer neuen Vorschlägen, so auch zu Hamsterkäufen, völlig verunsichern", sagte der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, dem Kölner Stadt-Anzeiger. Die Bundesregierung dürfe "nicht täglich neue Hektik verbreiten".

"Kein Angriffsszenario"

Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz bezeichnete es im "Kölner Stadt-Anzeiger" zwar als sinnvoll, die Notfallpläne und zivilen Schutzkonzepte zu aktualisieren. Angesichts der technischen Entwicklung der letzten Jahre sei es "fast schon fahrlässig", mit jahrzehntealten Konzepten zu hantieren. Problematisch sei allerdings die Vermischung von ziviler Vorsorge mit militärischen Szenarien und Hinweisen auf terroristische Gefahren. "Ich sehe kein Angriffsszenario, für das sich die Bevölkerung Vorräte anlegen sollte", sagte der Innenexperte.

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