Proteste in Hongkong: Festnahmen und Verletzte

Proteste in Hongkong: Festnahmen und Verletzte
Der Aufstand in Hongkong ist neu entflammt: Aktivisten wollen die Regierung lahmlegen.

Bei neuen schweren Auseinandersetzungen zwischen prodemokratischen Aktivisten und der Polizei in Hongkong sind mehr als 40 Demonstranten in Haft genommen worden. Dutzende Menschen wurden nach Berichten lokaler Medien verletzt. Darunter sind nach amtlichen Angaben auch vier Polizisten. Die Zwischenfälle in der chinesischen Sonderverwaltungsregion dauerten am Montag in der Früh noch an.

Proteste in Hongkong: Festnahmen und Verletzte
Masked pro-democracy protesters chant slogans behind a barricade before bailiffs clear up one of the main streets under a court injunction at Mongkok shopping district in Hong Kong November 25, 2014. Hong Kong authorities encountered little resistance as they began clearing part of the pro-democracy protest camp in the bustling district of Mong Kok on Tuesday following a court order to reopen a road. The Chinese characters on the yellow banner read, "I need real universal suffrage". REUTERS/Liau Chung-ren (CHINA - Tags: POLITICS CIVIL UNREST)
Es war die fünfte Nacht in Folge mit Zusammenstößen. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Nach ersten Angaben in der Nacht von 40 Festnahmen berichtete die Polizei in der Früh derDeutschen Presse-Agentur, dass noch 32 Demonstranten in Haft seien. Nach Angriffen von Demonstranten auf Behördengebäude blieb die Regierung am Vormittag geschlossen, sollte aber am Nachmittag wieder öffnen. Auch das Parlament sagte Anhörungen ab und blieb geschlossen.

Regierungsblockade

Proteste in Hongkong: Festnahmen und Verletzte
A policeman jumps over a barricade before it is dismantled under a court injunction to clear up the main Nathan Road at Mongkok shopping district in Hong Kong November 26, 2014. Hong Kong police dismantled barricades, pulled down tents and cleared protesters from a demonstration site in the crowded Mong Kok district on Wednesday, Reuters witnesses said. REUTERS/Liau Chung-ren (CHINA - Tags: POLITICS CIVIL UNREST)
Die seit zwei Monaten andauernden Proteste waren eskaliert, nachdem die Studenten zu einer erneuten Blockade der Regierung aufgerufen hatten, um politische Reformen durchzusetzen. Die Aktionen richten sich gegen Pläne der kommunistischen Führung in Peking, zwar 2017 erstmals direkte Wahlen in der früheren britischen Kronkolonie zuzulassen, aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern.

Die Demonstranten fordern echte Demokratie. Allerdings verliert die Bewegung zunehmend an Unterstützung. Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong autonom regiert. Die Vorgänge sorgen auch für Verstimmung zwischen China und der früheren Kolonialmacht Großbritannien. So will die chinesische Seite einer Gruppe britischer Parlamentarier die Einreise nach Hongkong verweigern.

Drohung gegen Abgeordnete

Die Abgeordneten des Unterhauses wollten die Beziehung zwischen Großbritannien und der Ex-Kronkolonie untersuchen, aber ihnen sei mit einem Einreiseverbot gedroht worden, teilte Parlamentsmitglied Richard Ottaway am Sonntagabend in London mit. Das britische Außenministerium teilte mit, es sei "bedauerlich", dass China dem Komitee keinen Besuch erlaube, was den chinesischen Behörden auch "auf höchster Ebene" mitgeteilt worden sei.

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