USA

Im US-Wahlkampf ist Fast Food unentbehrlich

Lokal der Kette Chipotle
Hillary Clinton speiste angeblich unerkannt einen Snack – nur die Kamera filmte mit.

Was in Deutschland die Bratwurst und in Österreich das Bier – ist in den USA Fast Food. Im Wahlkampf müssen sich Politiker volksnah geben. Und das tun sie, scheinbar auch unbeobachtet. Die New York Post berichtet, dass Hillary Rodham Clinton, die gerade Vorwahlkampf führt, in der Kleinstadt Toledo in Ohio ein Hühner-Burrito mit Guacamole verspeiste, dabei unerkannt blieb und nach 45 Minuten das Lokal wieder verließ. Nur die Überwachungskamera filmte die 67-Jährige.

Verwackeltes Foto

Der örtliche Chef der Kette Chipotle, die mexikanisches Essen anbietet, bestätigte dem Sender ABC, dass niemand seine berühmte Kundin, die sich mit einer dunklen Sonnenbrille getarnt hatte, erkannt habe. Sie habe so „ausgezeichnetes Essen“ genießen können. Wie das verwackelte Foto so schnell an die Öffentlichkeit gelangen konnte, ist wohl das Geheimnis von PR-Profis.

Der deutsche Politologe Constantin Alexander sammelt Bilder von Politikern, die in Bratwürste beißen. Die Bratwurst sei ein „Volksgericht“. „Wenn ein Politiker auf einer Wahlveranstaltung oder Ähnlichem eine Bratwurst gereicht bekommt, dann muss er oder sie da reinbeißen – auch wenn man keine gute Figur macht. Sonst denken viele: Der hält sich für etwas Besseres und will nicht das essen, was wir essen“, sagt Alexander.

In den USA gibt es Bilder von Barack Obama, auf denen er in nahezu jede Art von Fast Food beißt: Pizza, Hamburger, Hot Dog, Burrito. „Von Romney gab es das auch, außer von Lebensmitteln wie Tacos, die eher den Latinos zugeordnet werden. Die stellen in der republikanischen Rhetorik ja die ,Illegalen‘, die Zuwanderer dar. Das würde wohl die eigene Wählerschaft vergrätzen“, so der Politologe. Bill Clinton mit Burger, George W. Bush am Barbecue – das ist der Stoff, der Wähler anlocken soll. In Österreich sind es Bier und Wein.

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