Empörung über Ministerium: "Auch in der Kälte warten"

Warten in der Kälte
Sachsens Sozialministerium twitterte eine herablassende Botschaft über wartende Flüchtlinge.

Der Shitstorm folgte auf dem Fuße. Das Sozialministerium im deutschen Bundesland Sachsen veröffentlichte kürzlich eine recht feindlich anmutende Nachricht auf der Plattform Twitter. Bei Minustemperaturen warten dort die Menschen oft den ganzen Tag auf Registrierung oder Taschengeldausgabe. Die Antwort des Ministeriums: "Wenn man Geld geschenkt bekommt und wissentlich in ein kälteres Land auswandert, muss man auch in der Kälte warten können."

Empörung über Ministerium: "Auch in der Kälte warten"

Publik gemacht wurde die Botschaft vom Grünen-Politiker und Meißener Kreisrat Martin Oehmichen. Er fühlte sich durch die Schlangen von Flüchtlingen, die vor dem Landratsamt warten, an die chaotische Situation vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) erinnert. „Aus #LaGeSo nichts gelernt... auch Landratsamt #Meissen lässt #Flüchtlinge in der Kälte warten!“, hatte er am Donnerstagabend getwittert. Die über den Account des Sozialministeriums verbreitete Nachricht war als Antwort darauf verfasst worden.

Das Ministerium distanzierte sich am Freitag von dem Inhalt und löschte den Tweet. Es stellte zudem Strafanzeige gegen Unbekannt.
„Über unseren Kanal wurde eine nicht hinnehmbare Äußerung getätigt“, sagte eine Sprecherin. Es werde geprüft, wie es dazu kommen konnte. Das Netz reagierte empört; in Windeseile verbreitete sich der Tweet auch nach der Löschung.

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