CSU kämpft mit Sex- und Drogenskandalen
Für die deutsche CSU ist es der zweite Skandal binnen zwei Tagen. Der Münchner Stadtrat und Handwerksspitzenfunktionär Georg Schlagbauer trat am Donnerstag überraschend von allen öffentlichen Ämtern zurück. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte, gegen Schlagbauer wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz zu ermitteln. Der CSU-Mann habe dies selbst durch eine Mitteilung ausgelöst. Berichte, wonach es um Kokainkonsum gehen soll, wollte die Behörde nicht bestätigen. In einer von der Stadt München verbreiteten Erklärung von Schlagbauers Anwalt hieß es, dieser habe sich aus "dringenden gesundheitlichen und familiären Gründen" zum Rücktritt entschlossen. Außer CSU-Stadtrat war der 44-Jährige auch Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Landesinnungsmeister und stellvertretender Bundesinnungsmeister des Fleischerhandwerks. Zudem war er als sogenannter Wiesn-Stadtrat für das Oktoberfest zuständig.
Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass gegen den CSU-Landtagsabgeordneten Michael Brückner wegen des Verdachts ermittelt wird, gegen Geld Sex mit einer Jugendlichen gehabt zu haben. Auch Brückner, der außer Landtagsabgeordneter Bauernfunktionär war, gab alle Ämter auf.
Die Umfragen stehen ohnehin nicht gut für die CSU: Laut Stern-RTL-Wahltrend kommt die Partei in Bayern nur noch auf 40 Prozent - fast acht Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2013.
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