Clinton-Mails: "Zeig mir, wie mein iPad geht"

Die Korrespondenz ist unterhaltsam, politisch aber wenig brisant.

Ihre politischen Gegner hatten sich wohl schon gefreut, in den neu freigegebenen Emails neues Wahlkampf-Futter gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin zu finden. Doch sie wurden enttäuscht. Viel brisantes Material gibt es da einfach nicht. Trotzdem ist die Veröffentlichung des Schreiftwechsels eher unangenehm für Hillary Clinton. Und gibt Einblicke, wie in der US-Spitzenpolitik kommuniziert wird. Der Umgangston ist bis in die höchsten Etagen mehr als locker. Wie SPIEGEL-Online berichtet, gibt es etwa eine mehr als amüsanten Email-Austausch zwischen Clinton und einer Vertrauten aus dem Jahr 2010 nach dem Besuch in Paris. Die Vertraute schickte Clinton ein Foto, das Sie auf der Titelseite der Herald Tribune zeigte. "Danke", soll Clinton laut Spiegel geantwortet haben: "Aber hast du die Fotos gesehen, als mir der Schuh auf der obersten Treppenstufe des Élysée abfällt, kurz bevor Sarkozy mich begrüßt? Sehr lustig - ich bringe sie dir mit."

Ein paar Monate später wurde der Ministerin ein neues Spielzeug zuteil. "Dein iPad ist angekommen", schrieb ihr ihre Vertraute Huma Abedin. Clinton war beglückt: "Das sind aufregende Neuigkeiten - kannst du mir vielleicht auf dem Flug nach Kiew nächste Woche zeigen, wie das geht?"

Milibands Beichte

Nachdem der Ex-Chef der britischen Labour Party David Miliband 2010 die Parteiführung an seinen Bruder Ed abgegeben hatte, bekam die Öffentlichkeit ein souveränes Bild vermittelt, wie die Ablöse ablief. In einem privaten Email an Clinton beichtete Miliband hingegen, dass es schon "schwer für ihn gewesen sei". "Noch dazu wenn es dein Bruder ist"..

Viel zu lachen hatten die Beteiligten im State Department am 30. Dezember 2010. Auslöser war ein Artikel der Washington Post über einen Bankräuber, der bei seiner Tat eine Hillary-Clinton-Maske trug. "Sollte ich mich geschmeichelt fühlen? Wenigstens ein kleines bisschen?", schrieb Clinton in die Runde. "Glaubt ihr, es könnte Trittbrettfahrer geben? Glaubt ihr, der Typ hat die Maske bewusst ausgesucht oder einfach genommen, weil sie gerade griffbereit war? Haltet mich auf dem Laufenden."

7000 Seiten veröffentlicht

In der E-Mail-Affäre der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton wurden weitere 7.000 Seiten veröffentlicht. Nach Angaben des Außenministeriums vom Montag handelt es sich dabei um versandte und empfangene Dokumente. Clinton hatte als Außenministerin (2009-2013) ihre dienstliche Korrespondenz über einen privaten Server abgewickelt.

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