Kuba und USA verhandeln hinter verschlossenen Türen

Seit Mitte Jänner gelten bereits eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen für Kuba.

Die Verhandlungen zwischen den USA und Kuba über eine Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen sind in die dritte Runde gegangen. Die Gespräche fanden am Montag hinter verschlossenen Türen in Havanna statt. Auf US-Seite wurden die Verhandlungen von der Leiterin der Lateinamerikaabteilung im Außenministerium, Roberta Jacobson, geleitet.

An der Spitze der kubanischen Delegation stand die Direktorin der Nordamerikaabteilung im dortigen Außenministerium, Josefina Vidal. Nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Beziehungen hatte US-Präsident Barack Obama im Dezember eine grundlegende Neuausrichtung der Politik der Vereinigten Staaten gegenüber Kuba angekündigt. So soll wieder eine US-Botschaft in Havanna eröffnet werden, möglicherweise noch im Frühjahr. Seit Mitte Jänner gelten bereits eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen für Kuba, das wiederum mehr als 50 politische Gefangene frei ließ.

Obama berät mit Kongress

Obama versprach weiterhin, gemeinsam mit dem Kongress über eine vollständige Aufhebung des 1962 verhängten Handelsembargos gegen den nur etwa 150 Kilometer südlich von Florida gelegenen Inselstaat zu beraten. Bis zum Sommer soll zudem eine Entscheidung fallen, ob die USA Kuba von ihrer Liste der Unterstützerstaaten des Terrorismus streichen. Die erste Verhandlungsrunde hatte Ende Jänner in Havanna, die zweite Runde Ende Februar in Washington stattgefunden.

Stolperstein Venezuela

Die jüngste Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und Venezuela warf allerdings einen Schatten auf die dritte Gesprächsrunde. Die kubanische Regierung hatte Caracas vergangene Woche mit Blick auf die neuen US-Strafmaßnahmen ihre "bedingungslose Unterstützung" zugesichert. Obama hatte sieben ranghohe venezolanische Funktionäre, die an der Unterdrückung der Opposition beteiligt sein sollen, auf die Sanktionsliste setzen lassen.

Kuba pflegt enge Verbindungen zu Venezuela - nicht zuletzt, weil Caracas der kommunistischen Karibikinsel Öllieferungen zu günstigen Konditionen gewährt. Beide Staaten verstehen sich zudem als Bollwerk gegen den Einfluss der USA in Lateinamerika.

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