Nordkorea feuerte Testrakete von U-Boot aus ab

Der Test dürfte ein Fehlschlag gewesen sein.

Nordkorea hat nach Angaben aus Südkorea am Samstag offenbar von einem U-Boot im Japanischen Meer (Ostmeer) aus eine ballistische Rakete abgeschossen. Vor der Ostküste des Landes sei die Rakete um 18.30 Uhr Ortszeit in Richtung Nordosten aufgestiegen, teilten die südkoreanischen Streitkräfte mit.

Die Rakete habe eine Strecke von etwa 30 Kilometer zurückgelegt, sagte ein Vertreter des südkoreanischen Verteidigungsministeriums. Der Versuch sei letztlich "scheinbar gescheitert", denn eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM) habe eine Mindestreichweite von 300 Kilometern.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, der Abschuss von ballistischen Raketen sei eine eindeutige Verletzung von mehreren UNO-Resolutionen. Zuvor hatte Nordkorea bereits mehrfach erklärt, es habe erfolgreich eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete getestet - zuletzt im Dezember. Experten bezweifeln das jedoch und sprechen vielmehr von vorbereitenden Tests.

Neuer Atomtest befürchtet

Wenn das System ausgereift ist, könnte dies eine neue Bedrohungslage für die umliegenden Länder sowie die USA bedeuten. Zuletzt waren Befürchtungen laut geworden, dass der abgeschottete stalinistisch geführte Staat vor dem Kongress der Arbeiterpartei Anfang Mai einen weiteren Atomtest planen könnte.

Das südkoreanische Militär teilte mit, wegen des jederzeit möglichen fünften Atomtests in hoher Alarmbereitschaft zu sein. Der Zeitpunkt vor dem Parteitag wäre für Machthaber Kim Jong-un günstig, um vor dem Gremium Stärke zu demonstrieren. Es ist der erste Parteitag seit 36 Jahren.

In der vergangenen Woche hatte der südkoreanische Generalstab mitgeteilt, dass dem Nachbarland auch der Start einer Mittelstreckenrakete von einer mobilen Abschussrampe an der Ostküste aus misslungen sei. Es soll sich dabei um eine Musudan-Rakete mit einer geschätzten Reichweite von 3.000 bis 4.000 Kilometern gehandelt haben. Der UNO-Sicherheitsrat hatte diesen offensichtlich misslungenen, gegen Resolutionen verstoßenden Raketentest verurteilt.

Die jüngsten Raketentests erfolgte inmitten zunehmender Spannungen in der Region. Als Antwort auf einen neuen nordkoreanischen Atomtest im Jänner - dem vierten des Landes - und dem umstrittenen Start einer Weltraumrakete im Februar hatte der UNO-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang weiter verschärft. Nordkorea hatte angesichts der neuen Sanktionen und eines Großmanövers der USA mit Südkorea mehrfach mit einem atomaren Angriff gedroht.

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