Ägypten: Touristen versehentlich erschossen

Zwölf Menschen kamen ums Leben, Beschuss soll aus der Luft erfolgt sein.

Bei der Verfolgung von islamistischen Extremisten haben ägyptische Polizisten und Soldaten am Sonntag versehentlich Touristen aus Mexiko erschossen. Zwölf Menschen seien getötet worden, darunter mexikanische Touristen und Ägypter, gab das Innenministerium in Kairo bekannt.

Die in Ägypten angegriffenen Touristen aus Mexiko wurden nach Angaben der mexikanischen Regierung aus der Luft attackiert. Außenministerin Claudia Ruiz Massieu sagte am Montag in Mexiko-Stadt, die Urlauber seien angegriffen worden, nachdem sie einen Halt zum Essen und Ausruhen eingelegt hätten. Die Ministerin forderte eine rasche Aufklärung des Vorfalls, bei dem zwölf Menschen in einer westlichen Wüstenregion getötet worden waren, darunter mindestens zwei Mexikaner.

Ihre Fahrzeuge waren demnach versehentlich in Wahat im Westen Ägyptens beschossen worden. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden. Den Angaben zufolge waren die Mexikaner in vier Pick-Up-Fahrzeugen begleitet von Ägyptern unterwegs. Genauere Angaben zur Zahl der mexikanischen Todesopfer wurden nicht gemacht.

Die Wüstenregion im Westen Ägyptens ist ein beliebtes Touristenziel. Zugleich ist es aber auch ein Rückzugsgebiet für islamistische Kämpfer, darunter Anhänger der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS). Der IS hatte vergangenen Monat in Ägypten einen jungen Kroaten enthauptet, der für eine französische Firma gearbeitet hatte. Zudem verübten die Dschihadisten zahlreiche Angriffe gegen ägyptische Sicherheitskräfte.

Die mexikanische Außenministerin Claudia Ruiz Massieu forderte von den ägyptischen Behörden eine lückenlose Aufklärung des Zwischenfalls. Sie schickte eine Sondergesandte nach Kairo und ordnete die Verlegung diplomatischen Personals aus Botschaften der Nachbarländer nach Ägypten an.

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