184 Zwangsräumungen in Spanien am Tag

"Desahucio", spanisch für Delogierung, steht auf dieser Mauer in Madrid.
Die Zahl der Wohnungsräumungen geht zurück, liegt aber immer noch bei fast 70.000 im Jahr.

Hunderte Spanier stehen von einem Tag auf den anderen auf der Straße: Die Welle von Zwangsräumungen ist auch fünf Jahre nach dem Platzen der Immobilienblase kaum abgeebbt. 2013 seien 67.189 Räumungen vollstreckt worden, im Durchschnitt 184 pro Tag, teilten die spanischen Justizbehörden am Freitag mit. Das waren immerhin knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Zwangsräumungen sind zu einem Symbol für den wirtschaftlichen Niedergang Spaniens seit der 2008 geplatzten Immobilienblase geworden. Jahrzehntelang hatte die Baubranche geboomt. Ab 2008 konnten abertausende Menschen ihre Miete oder Kredite plötzlich nicht mehr finanzieren und verloren ihre Wohnungen und Häuser.

26 Prozent Arbeitslosigkeit

Den leichten Rückgang der Räumungszahlen führt die Regierung auch auf neue Gesetze zurück, die Gläubiger und Schuldner zu Verhandlungen ermutigen, bevor zum äußersten Mittel gegriffen wird. Spanien ist nach Jahren der Rezession zwar vergangenes Jahr auf einen Wachstumspfad zurückgekehrt, doch die Arbeitslosigkeit liegt noch immer bei 26 Prozent.

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