Unfassbar: Es geht auch ohne Österreich

Wie will Obama den Terror bekämpfen, ohne unsere Politiker und Experten? Vermutlich geht’s ohne uns.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Wir sind halt nicht halb so wichtig, wie wir uns vorkommen.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Österreichs Selbst- und Fremdwahrnehmung

Die große Anti-Terror-Konferenz bei Barack Obama wird also ohne Österreich stattfinden. Das konnte man sich in Wien nicht vorstellen, weshalb der Botschafter in Washington eifrig um unsere Teilnahme warb. Aber wir sind halt nicht halb so wichtig, wie wir uns vorkommen. Vielleicht ist das eine heilsame Erfahrung, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung besser zu koordinieren.

Noch wichtiger wäre es, wenn alle Verantwortlichen endlich begriffen, dass wir unseren Wohlstand gut verwalten, andere Staaten aber deutlich mehr dafür tun, diesen auch zu sichern.

Das Geld wird nicht in Amtsstuben verdient, sondern im Export. TTIP, das geplante Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA, hat viele Schwächen. Die Geheimhaltung ist die größte, weil dadurch Verschwörungstheorien entstehen. Aber wo sind die Ideen der Kritiker, die ja auch in der Regierung sitzen, wie wir mehr exportieren könnten? Und was machen wir, damit Forscher und Unternehmer in Österreich zumindest nicht behindert werden? Die Investitionen des Staates in die Vergangenheit steigen, die Zukunft darbt.

Ausgerechnet der Chef der SPÖ-Pensionisten, der großzügig abgesicherte Karl Blecha, erzählt im Fernsehen, dass sich die Arbeitswelt durch das "Internet der Dinge" völlig verändern werde. Ja eh, Arbeitsplätze werden verschwinden,aber was tut seine Partei dafür, dass junge Unternehmer nicht auswandern müssen?

Und wenn Beamte des Rechnungshofs kritisieren, dass ihre Kollegen zu früh in Pension gehen, dann sind das für einen Beamtengewerkschafter "hirnlose Erbsenzähler". Österreich wird trotzdem gut verwaltet, aber das wird uns den Wohlstand nicht sichern.

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