Nicht genügend – neu anfangen!

Ein Name macht noch keine neue Schule. Jetzt muss endlich das Schulsystem vernünftig reformiert werden.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Ein neuer Name, ein bisschen Geld, eine Portion Ideologie und viel Hoffnung. Aber was haben die Schüler davon?

von Dr. Helmut Brandstätter

über die Neue Mittelschule

Die Neue Mittelschule ist kein Erfolg? Aber geh, wer hätte das gedacht? Ein neuer Name, ein bisschen Geld, eine Portion Ideologie und viel Hoffnung. Aber was haben die Schüler davon?

Seit den 1960er-Jahren ist die Schule ein Spielplatz für Politiker, sie übten in Versuchsanordnungen aller Art, vor allem, wie sie mehr Einfluss bekommen. Die Lehrer haben es dabei geschafft, über ihre Gewerkschaft ein mächtiger Mitspieler zu werden. Nur die Schülerinnen und Schüler kommen aus ihrer Rolle als Opfer des Systems nicht heraus. Mit dramatischen Folgen: Immer mehr junge Leute können nicht lesen und schreiben, immer mehr jugendliche Arbeitslose haben keine Chance auf einen Job, während immer mehr Geld ins Schulsystem fließt.

Dabei muss eine sinnvolle Schulreform mit dem Lehrerdienstrecht beginnen. Wie in allen anderen Berufen auch, müssen die Schuldirektoren die Möglichkeit haben, ihre Mitarbeiter auszusuchen und sich, wenn nötig, von ihnen zu trennen. Das soll durch die Schulautonomie erreicht werden. Wer trotz Studiums nicht in der Lage ist, den sehr, sehr schwierigen Lehrerberuf auszuüben, muss vom Dienstgeber die Möglichkeit für eine Umschulung bekommen.

Die Lehrer brauchen die nötige Ausstattung und Unterstützung, dann aber sind sie für den Erfolg ihrer Klassen verantwortlich, wie das für leitende Mitarbeiter in allen anderen Berufen selbstverständlich ist. Und das Image des Lehrberufs wird sich ganz schnell verbessern, wenn sie nicht nach mehr Geld, sondern nach mehr Verantwortung rufen. Dann hätten wir nach den verlorenen Jahrzehnten endlich eine sinnvolle Schulreform.

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