Beamter – ein Beruf für die Zukunft

Je komplexer die Wirtschaft wird, umso besser muss der öffentliche Dienst werden. Und sein Personal.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Denn die Verwaltung muss einen grundsätzlichen Wandel durchmachen

von Dr. Helmut Brandstätter

den Beamtenberuf

EU-Kommissar Johannes Hahn hat im Gespräch mit dem KURIER einen interessanten Vorschlag gemacht: Es soll künftig Voraussetzung für Spitzenbeamte werden, dass sie mindestens fünf Jahre in einer EU-Institution arbeiten. Diese Idee kann man noch ausweiten: Jeder Beamte, der Karriere machen will, muss fünf Jahre ins Ausland. Wenn die Länder der Europäischen Union besser kooperieren wollen, dann müssen sich die Beamten ohnehin besser abstimmen und wissen, wie die Verwaltung woanders funktioniert.

In internationalen Konzernen ist es längst eine Selbstverständlichkeit, dass sich Angestellte in anderen Ländern bewähren müssen. Jetzt soll das auch im öffentlichen Dienst kommen. Denn die Verwaltung muss einen grundsätzlichen Wandel durchmachen: Von einer komplexen, mehrgliedrigen Oberaufsicht des Staates zu einem modernen, flexiblen Dienstleister für die Bürger.

Nicht zufällig beklagen gerade junge Unternehmer, die einen Betrieb aufbauen, die komplizierte Bürokratie. Bund, Länder und Gemeinden haben Vorschriften, die nicht immer zusammenpassen, dann kommen die EU-Verordnungen dazu, und unser Kammerstaat fordert auch seinen Tribut. Wir brauchen aber Dienstleister in der öffentlichen Verwaltung, also Leute, die ihren Kunden dienen und für sie etwas leisten. Dafür zahlt man dann auch gerne.

Das kann durchaus auch für Lehrer gelten. Warum unterrichten bei uns nicht Engländer ihre Muttersprache? Hahn hat auch zu Recht bedauert, dass die Europäer zu wenig übereinander wissen. Also raus aus den Ämtern und Schulen – hinaus in die Welt. Davon können alle Beteiligten nur profitieren.

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