Wladimir Putins Vorwärtsstrategie

Die Erleichterung über die "Deeskalation" ist verfrüht: Der russische Präsident narrt den Westen nach Belieben.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der russische Präsident narrt den Westen nach Belieben.

von Andreas Schwarz

über die Ukraine

Zwei Schritte vor, einer ... – nein, nicht zurück, nur stopp, dann wieder ein Schritt vorwärts: So bewegt sich Wladimir Putin seit Wochen in der Ukraine-Krise und narrt die Welt.

Es hielten sich selbstverständlich nie russische Sicherheitskräfte vor und während des Unabhängigkeitsreferendums auf der Krim auf – jetzt gab er die russischen Vorwärtsschritte in seiner bizarren "Wladimir Putin erklärt die Welt"- TV-Show zu. Russland hat selbstverständlich nichts mit den pro-russischen Aufständen in der Ostukraine zu tun – und er, Putin, hofft halt, militärisch nicht gegen die wackelige ukrainische Herrschaft dort eingreifen zu müssen. Und Russland hat nach der Kaperung der Krim nur ein Interesse an der territorialen Einheit der Ukraine – aber Führung und Wahlen dort sind illegal, solange nicht Moskau diktiert, wie sie aussehen.

Der Mann im Kreml lügt einfach. Und er holt sich, was er will (und was man ihn bei seinem Ziel, russische Größe wiederherzustellen, sich holen lässt). Im Moment freut er sich wohl gerade über die naive Erleichterung im Westen, dass der Genfer Ukraine-Gipfel mit einer Deeskalations-Einigung zu Ende ging.

Der Westen sollte sich nicht täuschen: Das ist gerade wieder nur ein Stopp. Die Schritte vorwärts werden folgen.

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